Luxusuhren: Wie eine ostdeutsche Uhrenwerkstatt Imitate und Diebesgut entlarvt

Mit seiner metallicblauen Oris „Aquis Date“ am Handgelenk hätte Christopher Richter bis vor einigen Jahren im heutigen Meetingraum problemlos tauchen können. Zum einen, weil die Uhr wasserdicht ist. Insbesondere aber, weil der frühere Eigentümer eines unscheinbaren Gebäudes in einem Industriegebiet in Wilsdruff bei Dresden, in dem Richter heute arbeitet, diesen Raum als Whirlpool-Zimmer nutzte.

Das Sprudelbecken ist seit Anfang 2020 Geschichte. Doch der Luxus blieb im Gebäude – wenn auch in ganz anderen Gefilden.

Die fünfte Etage jenes Gebäudes ist der Arbeitsplatz von Richter. Der 57-Jährige ist Uhrmacher. Eigentlich hat er das schon immer werden wollen. Da er aber nicht in der Nähe von Glashütte – dem deutschen Uhrmacher-Standort schlechthin – wohnte, entschied er sich zunächst für den Beruf des Industriemechanikers. Mit Anfang 40 ließ sich Richter dann doch noch zum Uhrmacher ausbilden.

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Inzwischen leitet er die Uhrenwerkstatt bei Chrono24, einem Online-Anbieter für Luxusuhren. Richter führt ein Team von rund 20 Mitarbeitern, die als Uhrmacher, Polisseure oder Echtheitsprüfer tätig sind. Alle tragen einen weißen Kittel.

Hinter den höhenverstellbaren Schreibtischen hebeln manche Mitarbeiter mit antimagnetischen Pinzetten oder Mini-Schraubenziehern Uhrwerke von Patek Philippes „Nautilus“ (etwa 73.000 Euro) oder Audemars Piguets „Royal Oak“ (etwa 45.000 Euro) auseinander, während andere mit Schleifgeräten und einer feinen Paste die Uhren auf Hochglanz polieren. „Wir machen........

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