Direktor der Grünen Woche: „Die deutschen Bauern sind in Europa am meisten belastet“

Herr Jaeger, wie viele Traktoren werden bei der Grünen Woche in den Messehallen stehen?

Wir haben nur wenige Traktoren eingeplant. Das liegt weniger an den Protesten zuletzt, sondern vielmehr darin begründet, dass der Schwerpunkt mehr in Richtung Ernährungswirtschaft geht. Dadurch zeigen wir die Traktoren nur beispielhaft auf dem Erlebnisbauernhof. Dem Zeitgeist entsprechend wird es eine kleine Demonstration, am Rande des Global Forum for Food and Agriculture, geben. Dort erwarten wir etwa 50 Traktoren, allerdings nicht als Ausstellungsstücke.

Die Grüne Woche beteiligt sich an den derzeitigen politischen Diskussionen in der Landwirtschaft.

Unbedingt. Das ist gewollt. Was sicherlich nicht gewollt ist, sind die Themen, die zu dieser Diskussion führen, weil sie durchaus einen existenzbedrohenden Charakter für die Landwirte haben. Wir finden es ein wertvolles Gut, dass wir die Grüne Woche als Plattform für solche Diskussionen nutzen können. Am Ende des Tages sind all unsere Formate eine politische Diskussion. Die Grüne Woche ist nicht umsonst der agrarpolitische Jahresauftakt.

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Traktoren-Demos, gekürzte Subventionen, Höfesterben: Was sagen Sie den Landwirten, denen solche Szenarien drohen?

Dass wir gemeinsam alles daransetzen müssen, dass dieser Wirtschaftszweig existent bleibt.

Die Politik ist also gefordert, die geplanten Maßnahmen zu überdenken?

Dass die Landwirte nicht konkret wissen, wie es in der nächsten Zeit weitergeht, ist besorgniserregend. Es gibt keine Planungssicherheit. Meine Sicht ist, dass die Belastung deutscher Landwirte schon sehr viel höher ist als bei ihren europäischen Kolleginnen und Kollegen. Das zerrt an der Wettbewerbsfähigkeit. Der Berufszweig braucht verlässliche Rahmenbedingungen.

Welche denn beziehungsweise wie können diese aussehen?

Die Tierhaltung ist sicherlich zu diskutieren. Bei einem Tierstall, den man in der Vergangenheit gebaut hat, dauerte es etwa 20 Jahre, bis sich dieser amortisiert hat. Wenn sich innerhalb dieser 20 Jahre aber immer wieder etwas an den vorgeschriebenen Haltungsbedingungen ändert, müsste der Landwirt bereits in dieser Phase wieder Geld in die Hand nehmen. Das bekommt er aber letztlich vom Markt nicht bezahlt.

Wir haben viele Diskussionen, warum wir auf der Grünen Woche noch eine........

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