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CSD-Vorstand: „Es ist an der Zeit, dass die queere Community wach wird“

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27.07.2024

Marcel Voges und Mara Geri sind beide seit September 2023 im Vorstand des Berliner CSD-Vereins aktiv. Während Voges sich in erster Linie um die politische Kampagnenarbeit und die operative Demonstration kümmert, stehen bei Geri insbesondere die Mitgliederbetreuung und das Thema Inklusion auf der Agenda. Im Gespräch erklären sie, wie der CSD erneuert werden soll und welche Forderungen in diesem Jahr auf der Agenda stehen.

Frau Geri, Herr Voges, können Sie sich noch an Ihren allerersten Berliner CSD erinnern?

Mara Geri: Das war 2013, damals hat die Demonstration noch am Kudamm angefangen. Ich fand es sehr faszinierend, wieviele Menschen mit welcher Ausgelassenheit auf den Straßen gefeiert haben. Das kannte ich so aus Bayern nicht.

Marcel Voges: Ich komme aus einem niedersächsischen Dorf und kannte eine Veranstaltung, wo queeres Leben in der Größe stattfindet, auch nicht. Ich kann mich noch gut an den ersten Kuss auf meinem ersten CSD 2015 erinnern. Ich habe mich in der queeren Menge richtig wohlgefühlt, und für mich war es ein wichtiger Startschuss für mein Leben in der Stadt, in der ich als queere Person gerne wohnen wollte.

Nun sind Sie beide seit letztem Jahr im Vorstand des Berliner CSDs aktiv. Sie kamen zu einer Zeit, in der der Verein häufig wegen interner Streitigkeiten in die Schlagzeilen geriet. Diese sind inzwischen beigelegt. Im Zuge dessen haben Sie angekündigt, dass man sich professionalisieren wolle. Wo stehen Sie auf diesem Weg?

Voges: Ein erster Schritt war die Inbetriebnahme unserer neuen Geschäftsstelle in Schöneberg. Zusätzlich haben wir einen Wirtschaftsprüfer ins Team geholt. Wir streben mehrjährige Partnerschaften an, um die Vereinsarbeit zu finanzieren. Wir wollen mit den Mitgliedern im Verein auf der nächsten Mitgliederversammlung diskutieren, ob wir den Verein in eine wirtschaftliche und eine gemeinnützige Tätigkeit aufteilen und schauen, dass wir für letzteren Bereich Fördergelder bekommen. Beim Thema Geschäftsführer dagegen steht auch noch ein längerer Prozess bevor.

Geri: Wichtig ist, dass wir uns neu aufstellen, weil die anfallenden Tätigkeiten ehrenamtlich auf Dauer nicht zu schaffen sind. Und wir wollen keine internen Konflikte mehr nach außen tragen, sondern inhaltlich stark nach außen wirken.

Wie äußert sich dieses Bestreben in diesem Jahr im Zuge der Veranstaltung? Was können die Besucher vom Berliner CSD erwarten?

Voges: Neben der großen Demonstration an sich und einem bunten Bühnenprogramm liegt ein thematischer Fokus in diesem Jahr auf unseren politischen Forderungen und........

© Berliner Zeitung


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