Der Mann am Piano ist nackt. Ebenso der Gärtner. Auch der Segler ist gänzlich unbekleidet. Die Männerakt-Strecke ist nach Berufen gegliedert.
„Männer schauen sehr objektbezogen auf eine Frau, dagegen haben Frauen gerne eine Geschichte rund um einen Mann“, sagt Janina Gatzky und führt weiter aus: „Ich bin zu Hause und der Handwerker kommt. Was kann in diesem Moment alles passieren? Wir wollen die Fantasie von Frauen anregen, sich in dieses Szenario zu begeben.“ Ein „klassischer“ Porno-Plot? Nicht ganz, denn das Gezeigte richtet sich nicht an eine männliche Zielgruppe.
Gatzky ist Herausgeberin und Chefredakteurin von Séparée, einem Erotikmagazin für Frauen. Gatzky sitzt in einem Café am Stuttgarter Platz in Charlottenburg. Auf dem Tisch liegen einige Ausgaben des Magazins, der Laptop ist aufgeklappt, Bilder- und Textstrecken wechseln sich ab. Redaktionskonferenz. Gatzky plant gerade die kommende Ausgabe. Das macht sie nicht allein. Ihr gegenüber sitzt Ute Gliwa, die ebenfalls gleichberechtigte Herausgeberin und Chefredakteurin des Erotikmagazins.
Vor zehn Jahren gründeten die beiden Frauen jenes sogenannte Special-Interest-Magazin, weil sie einen Gegenspieler zum Playboy suchten. „Ich hatte keine Lust mehr, den Playboy mitzulesen, die Frauenbilder sind mir ein bisschen zu einseitig und mir fehlen Geschichten aus Frauenperspektive, mit denen ich mich identifizieren kann“, sagt Gatzky. Freunde bestärkten Gliwa und Gatzky darin, dass es ein solches........