Die offizielle Musikgeschichtsschreibung lässt in Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg eigentlich nur Pierre Boulez und seinen Lehrer Olivier Messiaen gelten, den radikalen Avantgardisten und seinen zum Vordenker reduzierten, aber geistig wesentlich offener eingestellten Mentor. Dass das Pariser Musikleben wesentlich vielfältiger war, ließ das Konzert der Berliner Philharmoniker am Donnerstag ahnen. Kirill Petrenko hatte die 1951 entstandene „Erste Symphonie“ von Henri Dutilleux angesetzt, die Boulez als letzter Husten galt, weil „man“ eben keine Symphonien mehr schreibt und schon gar keine, die mit Dreiklängen umgehen – der Mann war irgendwie auch vollkommen taub. Messiaen sah........