Das Musikfest Berlin feiert mit „Amériques“ den ganzen Kontinent vor der US-Wahl

Am Sonnabend begann das Musikfest Berlin 2024 in der Philharmonie mit einem Gastspiel des São Paulo Symphony Orchestra. Sein Programm illustrierte das Motto des diesjährigen Musikfests – „Amériques“ – in idealer Weise mit Musik des US-Amerikaners Charles Ives, des Argentiniers Alberto Ginastera, des Brasilianers Heitor Villa-Lobos und des in Frankreich geborenen Wahl-US-Amerikaners Edgar Varèse, den Komponisten des Orchesterwerks „Amériques“, das nicht nur in diesem Musikfest erklang, sondern gefühlt in jedem der zurückliegenden 20 Jahre, in denen Winrich Hopp die Programme gestaltete.

In den letzten Jahren wurde in dieser Zeitung immer wieder beklagt, dass das Musikfest Berlin sein früher so aufregendes konzeptionelles Profil verloren hätte. Die Programme hatten zwar noch immer Strahlkraft durch die eingeladenen Orchester und Musikerinnen und Musiker – aber es schien dem Künstlerischen Leiter Winrich Hopp immer weniger zu gelingen, die Stars auf seine konzeptionellen Vorstellungen einzuschwören.

Dem diesjährigen Musikfest wird man konzeptionelle Unschärfe nicht nachsagen können. Wie schon einmal nutzt Hopp die anstehende Präsidentenwahl in den USA für ein Programm, in dessen Mittelpunkt die Musik Amerikas stehen soll, aller Amerikas, eben: „Amériques“. Dazu passt die USA-Verbindung von zweien der vielen diesjährigen Jubilare, Arnold Schönberg und Charles Ives, beide vor 150 Jahren geboren: Der........

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