Wenn Sachsen bebt und brodelt wie Sizilien: Die Dresdner Band Ätna kann Techno und Balladen
Eva hatte ziemlich große Zähne. Die brauchte sie auch, um so leichtfertig wie folgenschwer hineinbeißen zu können in diesen Apfel, der im Garten Eden und dort am Baum der Erkenntnis hing – und den sie unbedingt pflücken musste. Der Rest der inoffiziellen Menschheitsgeschichte ist bekannt: „Hey, Adam, willst du nicht auch mal probieren? Huch, wir sind ja nackt!“ Tja, das war er dann, der Sündenfall. Die Vertreibung aus dem Paradies folgte. Und die böse Schlange lachte sich ins Schwänzchen.
Wie groß Evas Zähne tatsächlich waren und warum nicht wenigstens Adam das göttliche Naschverbot ernst nehmen konnte, lässt sich nach all der Zeit kaum ermitteln. Die Paradiesbewohner sind längst tot, und die angeblich noch lebenden Zeitzeugen, Gott und die Schlange aka Teufel, waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Wir müssen uns also auf die Darstellung von Lucas von Cranach dem Älteren verlassen, auf sein bald fünfhundert Jahre altes Renaissancegemälde „Adam und Eva im Paradies“ oder „Der Sündenfall“, gemalt in Öl auf Rotbuchenholz, ausgestellt in der Berliner Gemäldegalerie. Wer seine Aufmerksamkeit jetzt bitte auf den Apfel zoomt, den Eva gerade Adam zum Anbeißen reicht, erkennt die großen Zahnabrücke. Inéz Schaefer und Demian Kappenstein sind sie auch aufgefallen. Zusammen bilden die beiden das Dresdner Duo Ätna.
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Es gibt da eine nischige Dokureihe des NDR, „Inspired – Die Kunst-Challenge“ heißt sie, und die Herausforderung dahinter ist die: Künstler unterschiedlicher Gewerke interpretieren etwas Altes neu. Die Sängerin Inéz Schaefer, 34, und der Schlagzeuger Demian Kappenstein, 41, trafen also den Digitalkünstler Manuel Rossner in der Gemäldegalerie, gemeinsam bestaunten sie das Paradies, die Schlange, den Apfel, die hellen, glatt-makellosen Körper von Adam und Eva. Dann machten sich jeweils an die Arbeit, suchten........
© Berliner Zeitung
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