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Oschmann vs. Kowalczuk: Zwei Ostdeutsche streiten über die Meinungsfreiheit

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06.08.2024

Fast am Ende eines Diskussionsabends, der sich um ostdeutsche Befindlichkeiten gedreht und wie Heimweh angefühlt hatte, ergriff eine Frau im Rentenalter das Wort. Sie sprach ins Mikrofon, zum Publikum und Richtung Podium, wo Dirk Oschmann und Ilko-Sascha Kowalczuk saßen, die Stargäste, beide 1967 in der DDR geboren, vollkommen unterschiedlicher Meinung mit ihrem Blick auf den Osten. Und dann passierte das, was eigentlich nicht passieren sollte im Chemnitzer Kulturzentrum „Weltecho“. Böse Blicke hier, Zwischenrufe dort, von allen Seiten höhnisches Gelächter.

Die Frau im Rentenalter hatte knapp zwei Stunden lang zugehört, wie der Literaturwissenschaftler Oschmann (die dpa hat ihn fälschlicherweise als Soziologen beschrieben) und der Historiker Kowalczuk ihre zu Bestsellern gewordenen Thesen wiederholten, sich manchmal widersprachen und überraschend oft einig waren in ihren Gesellschaftsdiagnosen, dann legte die Frau los. Politiker seien alles Marionetten. Der Ukrainekrieg sei gut für die Waffenindustrie und von der Nato verschuldet. Ihre weiteren Ausführungen, die offensichtlich der Mehrheitsmeinung der Menschen im Raum widersprachen, schloss die Frau mit den Worten: „Das ist meine Meinung, und die wird man ja wohl sagen dürfen.“

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Klar, wenn nicht hier, wo dann? Schließlich hieß die Veranstaltung, zu der die Autorenvereinigung PEN Berlin am Montagabend geladen hatte: „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen – Meinungsfreiheit und Demokratie“. Es war der Auftakt einer Diskussionstour durch Sachsen, Thüringen und Brandenburg, wo Anfang September Landtagswahlen stattfinden........

© Berliner Zeitung


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