Opposition in Russland warnt den Westen: Sanktionen machen Putin stärker

Ökonomen der russischen Opposition sind in einer Studie zum Ergebnis gekommen, dass die westlichen Staaten von falschen Annahmen ausgehen und die Sanktionen daher Russland nutzen und dem Westen schaden. Die Ökonomen fordern einen radikal anderen Ansatz, wenn die Sanktionen dazu dienen sollen, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wirklich Probleme zu bereiten. Statt ein Embargo gegen russisches Gas zu verhängen, sollte der Westen Nord Stream 2 sofort in Betrieb nehmen und so viel Erdgas wie möglich kaufen. Dadurch würde der Gaspreis gedrückt und Russland müsste sein Gas viel billiger abgeben als jetzt.

Dasselbe gelte für Öl: Würde der Ölpreis drastisch sinken, würden die russischen Ölexporte nach China weniger einbringen. Weiters fordern die Ökonomen eine Umkehr bei der Visa-Erteilung und den Geldflüssen, wie sie am Montag in Berlin im Rahmen des „Korrespondenten Cafés“ erläuterten. Der Westen müsse die besten Leute aus Russland anwerben und Kapitalzuflüsse aus Russland erlauben, also möglichst eine Kapitalflucht provozieren. Dies sei nur möglich, wenn ausreisewillige Russen ihr Geld legal in den Westen bringen könnten. Aktuell erfolgen viele Zahlungen über Kryptowährungen, um die Sanktionen zu umgehen. Um das Geld jedoch im Westen verwenden zu können, müsse es legale Wege geben. Man dürfe auch nicht alle Russen unter Generalverdacht stellen. Die aktuellen Sanktionslisten müssten........

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