Helge Schneider im Berliner Tempodrom: Im Zirkus der Jazzburleske

Helge Schneider hat kürzlich eine Geschichte erzählt: An der Seite seiner damaligen Lehrerin habe er vor hunderten Menschen ein vierhändiges Klavierstück von Mozart dargeboten. Wegen musikalischer Differenzen in Sachen Tempi hörte der siebenjährige Junge mittendrin einfach auf und zog von dannen. Jenen Abbruch feiert er als ersten Erfolg seiner Laufbahn. Bis heute taugt ihm die Kunst zur Emanzipation und seine Freiheit als Identitätsanker.

Am Freitagabend betritt Helge Schneider das Tempodrom, wie es sich für einen Schelm gehört: Mit gestelztem Buckel und im Watschelgang. Während noch einige Gäste nach ihren Plätzen spähen, dirigiert der Protagonist seine Band im gemächlichen Loungetakt. Das humorbegierige Publikum begrüßt er mit den grottendoofen und gleichwohl urkomischen Worten: „Guten Abend. Das war’s für heute. Tschüss“. Schon nimmt die zweieinhalbstündige Jazzburleske ihren Lauf.

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