Ein weiblicher Dämon, der mit Magie anderen Menschen Schaden zufügt und mit dem Leibhaftigen im Bunde steht. Das ist die Definition für eine Hexe. Sie verfügt über eine rätselhafte Macht, schlägt argloses Volk in ihren Bann. Sie sieht auch irgendwie anders aus.
Wer aus der deutschen Politprominenz fällt Ihnen ein, wenn Sie diese Beschreibung lesen?
Sahra Wagenknecht wurde und wird von all jenen dämonisiert, die erschreckt feststellen: Das ist eine ernstzunehmende Rivalin, ein wirklicher Machtfaktor, ein neues, schwer einzuschätzendes, unkontrollierbar erscheinendes Element, das quer zum altvertrauten System steht. Eine, die vorgegebene Spielregeln umgeht und ihre Macht direkt vom Wahlvolk verliehen bekam.
Plötzlich ist wieder 1939: Wenn Höcke für das ZDF wie Hitler ist, wird Wagenknecht die neue Stalin?
03.09.2024
Den ersten Preis als Exorzist bekommt vorläufig Wolfgang Thierse von der abgesunkenen Sozialdemokratie, der die Bundestagsabgeordnete und Parteigründerin des BSW am Dienstag im Deutschlandfunk „eine Wunderheilerin“ nannte.
Als sie noch machtlos und bis in den Burnout hinein bei der Linken mit deren selbstzerstörerischem Kurs haderte – wurde sie zum „Phantom“, angeblich schuld am Niedergang der Linken. Ihr ehemaliger Genosse Bodo Ramelow nannte sie eine „Phantom-Kandidatin“ der Thüringen-Wahl – obwohl sie doch sehr präsent war. Angesichts der eigenen Niederlage unternahm er (und viele andere auch) den Versuch, sie als Schattengestalt darzustellen.
Solange man von der Außenseiterin nichts zu befürchten hatte, war sie als mediales Phänomen wie geschaffen für Talkshows, die ohne Aufregermomente in Schläfrigkeit zu versinken drohten. Sahra Wagenknecht polarisierte so herrlich! Oder sie hieß „Ikone“. Was sie mit jenen eindimensionalen Heiligenbildern zu tun haben soll? Ein Rätsel.
Weiter im Diffamierungs-Galopp: Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär, nannte Sahra Wagenknecht am Wahlabend „Extremistin“; da war ihm offenkundig die Panik angesichts unvermeidlicher Koalitionsgespräche in den Frontallappen gefahren.
Monika Maron zu den Ost-Wahlen: „Man hätte dieses Dilemma vermeiden........