Wird das Café Moskau in der Karl-Marx-Allee umbenannt in Café Kyiv? Vor genau einem Jahr machte die Berliner Zeitung bekannt, dass der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev mit diesem Ansinnen an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) herangetreten war und dieser eine Prüfung zugesagt hatte. Wie ist die Prüfung ausgegangen, fragte die Berliner Zeitung nun im Roten Rathaus nach.
Das Verlangen des Botschafters, einem unter Denkmalschutz stehenden zentralen Gebäude der Ost-Moderne, errichtet 1961, seine Identität zu nehmen und wegen aktueller politischer Opportunitäten umzunutzen, hatte eine Protestwelle ausgelöst. Leserinnen und Leser fanden – bei allem Verständnis für die von Russland überfallene Ukraine und deren Bedürfnis zur Selbstbehauptung – Makeievs Ansinnen als übergriffig.
Stellvertretend sei an die Reaktion des Architekten Wolf R. Eisentraut erinnert. Er schrieb: „Will man das in Mode gekommene Russen-Bashing nun auf unschuldige Gebäude ausweiten? Schließlich ist das Haus nicht nur eine Ikone der Ostmoderne, das gleichsam als Gesamtkunstwerk Architektur, bildende Kunst........