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Latinos in Arizona: „Was soll an Trump schlecht sein?“

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05.11.2024

„Willkommen im Wilden Westen“, sagt die Verkäuferin im winzigen Shop an der Straße am Stadteingang von Tombstone in Arizona. Sie hat nicht zu viel versprochen, es wirkt hier an allen Ecken und Enden wie im Film. Cowboys und Sheriffs laufen herum, inszeniert für die Besucher – letztere tragen nicht selten selbst Waffen bei sich, man kann sie oft nicht von den ansässigen „Schaustellern“ unterscheiden.

Waffen sind hier in Tombstone kein Privileg, auch das offene Tragen derselben nicht. All das sind Selbstverständlichkeiten, die man sich keinesfalls nehmen lassen will. Dafür würde auch Linda kämpfen, sollte es notwendig sein: „Waffen gehören zu unserer Identität, die Republikaner sichern uns all das“, erklärt die Mitarbeiterin in einem Waffenladen in Tombstone. Was das wichtigste Wahlkampfthema hier ist? Die Antwort kommt im wahrsten Sinne des Wortes wie aus der Pistole geschossen: „Sicherheit. Dafür sind Waffen die Voraussetzung und Sicherheit an der mexikanischen Grenze die einzige Lösung.“

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Man fühle sich zwar sicher, aber: „Immer wieder ziehen hier Immigranten durch. Und da denken verantwortungsvolle Menschen nicht an sich, sondern an die gesamten USA, für die sie ein Sicherheitsproblem darstellen.“ Dies wird in verschiedenen Ausformungen immer wieder hier vorgebracht. Trumps Poster und Aufsteller sind hier dementsprechend an fast jeder Straßenecke zu sehen, seine Qualitäten in Sachen „Law and Order“ werden gepriesen. „Um uns ins Boot zu holen, muss man schon Leistung bringen. Und das hat Donald Trump geschafft. Waren Sie schon im Trump Store? Da bekommen Sie ein Gefühl dafür.“

Diesen Trump Store gibt es wirklich, er liegt am nördlichen Ende von Tombstone. „Wir wollen zeigen, wie sehr wir unseren Präsidenten schätzen. Daher haben wir dieses Geschäft 2022 eröffnet“, erklärt Robert hinter der Verkaufstheke zwischen allerlei Trump-Fanartikeln stehend. Sein Chef ist nicht hier, weil er gerade einen zweiten Store in Texas eröffnet. „Es gibt keinen besseren Ort für diesen Store als hier. Tombstone wird von vielen Touristen besucht, auch von Europäern – von ihnen bekommen wir ebenso Applaus.“

Man müsse wissen, dass Tombstone „äußerst konservativ“ sei, Trump hier regelrecht verehrt wird. „Mit ihm wird auch die Grenze geschützt, und das ist unbedingt notwendig.“ Doch das ist nicht überall hier in der Gegend so, weiter Richtung Grenze ist das Verhältnis zwischen den Anhängern des Ex-Präsidenten und Kamala Harris ausgeglichener. „Douglas ist umkämpft“, glaubt Robert. „Dort leben zwar hauptsächlich Mexikaner, aber sie merken die Auswirkungen der Grenzkrise enorm.“

Im Mai sagten laut einer CBS News-Umfrage rund 52 Prozent der Wähler in Arizona, dass Immigranten aus Mexiko und Lateinamerika negative Auswirkungen auf ihren Staat hätten. Vor vier Jahren lag dieser Wert noch bei 35........

© Berliner Zeitung


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