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Die Gen Z im Hotel Adlon: „Wir haben das Gefühl, dass die Politik an uns vorbeiregiert“

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19.11.2024

Lil Paulin und Hanna Rautzenberg stehen mit zwei anderen Frauen unter einem großen Kronleuchter im Hotel Adlon. Jede hat ein Glas Champagner in der Hand. Aufgeregt sprechen sie durcheinander. „Ich bin ganz euphorisch und freue mich riesig. Ich erwarte viel von diesem Abend. Es ist einfach magisch hier“, sagt Lil Paulin. Strahlend, so kann man wohl den Ausdruck in den jungen Gesichtern ringsherum beschreiben. Es ist ein besonderer Moment für die vier.

Paulin ist 23 Jahre alt, angehende Schauspielerin und in wenigen Minuten wird sie den Generalsekretär der FDP und Bundestagsabgeordneten Bijan Djir-Sarai, die Sängerin Alexa Feser, den Unterhaltungskünstler Friedrich Liechtenstein, den Gastronom Josef Laggner und viele andere prominente Menschen zu einem gemeinsamen Festessen treffen. So stand es jedenfalls auf ihrer Einladung. Sie weiß noch nicht, dass Djir-Sarai wegen der Ampel-Turbulenzen abgesagt hat. Ob der Bundespolitiker nun kommt, spielt aber für Lil Paulin auch keine große Rolle. Dieses Dinner an sich beeindruckt Paulin, der Ort hat etwas Märchenhaftes.

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Als Lil Paulin die Einladung zu einem solchen Abend in dem Berliner Luxushotel direkt am Brandenburger Tor in ihrem Mailpostfach entdeckte, dachte sie erst mal an Betrug. So unwahrscheinlich kam ihr die Vorstellung vor, dass jemand sie auf die Gästeliste für ein solches Event setzen wollen würde. Unmöglich geradezu. Dann fing sie an zu recherchieren und sagte zu.

Das ist jetzt ein paar Wochen her. Und nun steht sie wirklich da. Dankend nimmt sie ein neues Glas von der Kellnerin an, die sich zwischen den Grüppchen vor dem Kleinen Wintergarten ihren Weg bahnt und freut sich über die einmalige Gelegenheit, bekannte Persönlichkeiten eins zu eins als Tischnachbarn kennenzulernen. Das ist ganz offensichtlich eine Chance. Sie braucht nur zuzugreifen.

Lil Paulin kommt aus Hamburg, die Musikerin Hanna Rautzenberg, 20 Jahre alt, kommt aus Leipzig. Champagner, uniformierte Bedienungen, eine schwülstige Hoteleinrichtung – 30 junge Menschen stehen an diesem Tag in dieser glitzernden Kulisse. Die Gastgeberinnen Ann-Christin und Anna-Lea Rinker, selbst auch erst 24 und 28 Jahre alt, wirken beeindruckend professionell in ihren abgestimmten Hosenanzügen, die eine rot, die andere fliederfarben. Es gibt eine Fotowand, vor der sich eintreffende Promis fotografieren lassen können, wie bei den Berliner Filmfestspielen. Eine Frau im goldenen Kleid versammelt all die jungen Menschen im Halbkreis um sich herum und erzählt ihnen, dass gleich ihre Mentoren eintreffen. Es werde ein unvergesslicher Abend, verspricht sie.

Mentoren – eine Art Ratgeber-Rolle ist Älteren, Etablierten, die an diesem Abend ebenfalls geladen sind, zugedacht. Das Konzept dieser Veranstaltung sieht vor, dass Menschen, die ihre ersten beruflichen Schritte unternommen haben, auf etablierte Künstler und Künstlerinnen, Unternehmer und Unternehmerinnen, Aktivisten und Aktivistinnen, Politiker und Politikerinnen treffen, kurz also: auf Menschen, die ihnen Türen öffnen könnten. Der Plan zielt auf Vernetzung.

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© Berliner Zeitung


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