Die Hölle für Tiere im Himmel und auf Erden – ein Silvestermärchen mit tödlichem Ausgang |
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Die Tage werden wieder kürzer und immer öfter zieht ein kalter Windhauch über die Felder. Die ersten Altstörche haben bereits die Wiesen verlassen. Als sich dann auch die Grau- und Saatgänse, die Stock- und Pfeifenten auf den abgeernteten Feldern versammeln, um bald als keilförmiger Schwarm dem Süden entgegenzufliegen, weiß die alte Eule: Es ist wieder so weit. Bald kommt der Winter – und mit ihm der Jahreswechsel. Und so ruft sie wie jedes Jahr alle Vögel, die in der kalten Jahreszeit zu Hause bleiben, zur großen Versammlung zusammen.
Da sitzen sie nun, die jungen Meisen mit ihren schwarzen und blauen Köpfchen, die Eichelhäher mit den bunten Schwanzfedern, die gelbschnäbligen Amseln, die bunt gezeichneten Buchfinken, die Lerchen mit ihren Federkrönchen, die unscheinbaren Nachtigallen mit ihrem schönen Gesang und die schwarz glänzenden Dohlen. Dicht gedrängt Rotkehlchen neben Spatzen, dazu Kuckucke und Spechte, Elstern, Schwalben, Pirole, Mauersegler und viele mehr. Alle hören, was ihnen die alte, weise Eule zu sagen hat.
„Ich weiß“, beginnt die alte Eule, „was ich euch jetzt erzähle, werden nicht alle von euch hören wollen und nicht alle werden meinem Rat befolgen. Aber ich habe es selbst erlebt, mit meinen eigenen Augen gesehen und, o weh, auch gehört. Und es ist meine Pflicht, euch davor zu warnen: Fliegt nicht in die große, nahe Stadt! Fliegt nicht in die Parks und Gärten, auch wenn es euch da noch so gut gefällt!
Ich weiß ja, dass es dort im Winter viel mehr zu picken gibt als hier auf den leeren Feldern und zugeschneiten Wiesen. In der Stadt lassen Kinder ihre Brote liegen, Krümel finden sich überall auf Straßen und Plätzen, die........