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Nach Gipfel in Russland: Brics-Währung ist kein Hirngespinst von morgen mehr

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31.10.2024

Am Ende bleiben zwei Eindrücke vom Brics-Gipfel in Kasan hängen, die das neue Selbstbewusstsein der Länder beschreiben, nicht mehr dem folgen zu wollen, was der Westen für richtig hält: Die für den Westen irritierende Selbstverständlichkeit, mit der Brics-Mitglieder Wladimir Putin ihren Gastgeber sein lassen und ihn gleichzeitig deutlich kritisieren. „Wir müssen drei Prinzipien respektieren: keine Ausweitung des Schlachtfelds, keine Eskalation der Kämpfe und keine Provokationen von einer der beiden Seiten“, sagte Chinas Präsident Xi Jinping, der Putin als „guten Freund“ bezeichnet. Und der indische Präsident Narendra Modi ergänzte, nachdem er Putin zuvor fest umarmt hatte: „Wir sind überzeugt, dass Probleme friedlich gelöst werden sollen.“ Und fügte später deutlich hinzu: „Wir unterstützen Dialog und Diplomatie, jedoch keinen Krieg.“ Eine klare Kritik an Putin.

Fast noch wichtiger jedoch ist der symbolische Schein eines Brics-Dollars als neue Weltwährung, die noch nicht morgen kommen wird, aber nun nicht mehr als Hirngespinst anmutet, sondern langsam realer wird.

Brics will das Monopol des US-Dollars als Weltwährung knacken. Die Brics-Dollar-Note ist dafür natürlich nur ein Symbol. Bis – wenn überhaupt – Noten im Umlauf gehen, wird es noch sehr lange dauern. Allerdings verfügt die Staatengruppe schon heute über Hebel, um den US-Dollar zu schwächen. Brics kontrolliert 42 Prozent der Devisenreserven der Zentralbanken der Welt.

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© Berliner Zeitung


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