Mehr als 50 afrikanische Staatsoberhäupter kamen in dieser Woche zum achten Forum on China–Africa Cooperation (FOCAC) nach Peking. Alle drei Jahre findet es abwechselnd in Afrika und in China statt. Auch Moussa Faki, der Vorsitzende der Afrikanischen Union, und UN-Generalsekretär António Guterres waren in der Großen Halle des Volkes in Peking anwesend.
China und der afrikanische Kontinent haben gemeinsame Ziele. Beide setzen sich dafür ein, dass die aufstrebenden Länder auf der Weltbühne mehr Gewicht bekommen. Doch es gibt auch erhebliche Differenzen. Den Afrikanern Gesicht zu geben, wie man im Chinesischen für Hofieren oder Aufwerten sagt, reicht nicht mehr. Die Spitzenpolitiker des Kontinents mit rund 1,5 Milliarden Menschen – ähnlich viele wie in China – sind selbstbewusster geworden. Sie fordern mehr und auch offener chinesische Zugeständnisse. Dementsprechend waren die beiden wichtigsten Themen auf dem Forum: mehr chinesische Produktion in Afrika und eine ausgeglichenere Handelsbilanz.
Nun ist China schon seit 15 Jahren der größte Handelspartner der Afrikaner. 2023 wurde mit einem Außenhandelsvolumen von 282 Milliarden US-Dollar ein neues Allzeithoch erreicht. Doch das tatsächliche Bild ist gemischter.
Afrika steht für 4,7 Prozent des chinesischen Außenhandels. „Nur“, sagen die Afrikaner, die 18 Prozent der Weltbevölkerung stellen. „Angemessen“, erwidert Peking angesichts des afrikanischen Anteils an der Weltwirtschaft von knapp fünf Prozent. Geht es um die Ausgeglichenheit des Handels, haben die Afrikaner jedoch einen klaren Punkt: Die Handelsbeziehungen sind von einem Defizit zu ihren Lasten geprägt. Afrika hat 2023 Waren im Wert von 109 Milliarden Dollar geliefert, China im Wert von 173 Milliarden Dollar.
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa, als Staatschef des einzigen afrikanischen Brics-Gründungsmitglieds eine Art Klassensprecher des........