
Friedensfest in Kriegszeiten: Ukrainer feiern in Berlin den 8. Mai ganz anders
Berlin - Vielleicht liegt es an dem hellen Sonnenlicht, aber das Handwerkervereinshaus in der Sophienstraße in Mitte mit seinem roten Backstein und grünen Fliesen wirkt am 8. Mai fast strahlend schön. Passanten bleiben stehen, laufen in den Innenhof, bewundern das Gebäude und die gegenüberliegende Kirche, nehmen Broschuren für das Theaterprogramm der Sophiensäle mit. Aber weil der 8. Mai auch der Jahrestag des Ende des Zweiten Weltkriegs ist, kommen an diesem Tag auch Leute, um Blumen im Innenhof des Gebäudes niederzulegen.
Eine Gedenktafel gleich am Eingang zum Hof des Handwerkervereinshauses, in der Sophienstraße 18, verrät, wie das Haus „während des Zweiten Weltkriegs als Ausbeutungsstätte für ausländische Zwangsarbeiter missbraucht“ wurde. Bei diesen Zwangsarbeitern handelte es sich um so genannte „Ostarbeiter“, die von den Nationalsozialisten nach Deutschland verschleppt wurden. Und von diesen Arbeitern waren viele von ihnen Ukrainer. Der Ukraine-Verein „Vitsche“ will deshalb an das Schicksal dieser Menschen erinnern mit einer Aktion zum Tag der Befreiung – oder „Tag der Erinnerung und Versöhnung“, wie der 8. Mai in der Ukraine genannt wird.
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Dem Aufruf, Blumen im Innenhof des Hauses niederzulegen, folgte unter........
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