„Nein, igittigittigitt!!!“, ruft eine Freundin von mir aus, wenn ich das Thema Kuscheln aufs Tapet bringe. Jemanden nahe an sich heranlassen, dazu noch eine Person, die man überhaupt nicht kennt, das wäre für sie ein Ding der Unmöglichkeit. Grenzüberschreitend. Ein absolutes No-Go.
Auf der anderen Seite beklagt sie, wenn man sie näher danach fragt, ein Defizit an liebevollen Berührungen. Und gerade, wenn sie zurzeit keinen Partner hat, wäre dies schon wichtig für sie. Ihre 13-jährige Tochter ist in der Pubertät und geht, wann immer möglich, auf Abstand zur eigenen Mutter, Elternkuscheln ist also auch nicht angesagt. Wie Tanja, so nenne ich meine Freundin jetzt mal, geht es nicht wenigen Menschen. Immerhin hat Berlin eine Zahl an Singles, die sich im Millionenbereich bewegt, zählt man Alleinlebende und Alleinstehende zusammen.
Dass Kuscheln immens wichtig ist, das ist sogar bei der AOK angekommen. „Berührt zu werden, ist eines der grundlegenden Bedürfnisse des Menschen. Kuscheln reduziert Stress, und sogar das Immunsystem profitiert davon“, so die Krankenkasse. Während Corona kam bei vielen ein Minus auf das Kuschelkonto. Höchste Zeit also, sich berühren zu lassen. Im Grunde sollte die Krankenkasse die Teilnahme bei Kuschelpartys in ihren Leistungskatalog aufnehmen ...
In einer Großstadt wie Berlin gibt es genug Menschen, die ihre Hemmungen, andere, fremde Menschen intim zu berühren, ablegen. Und für die hält das Netz eine ganze Anzahl an Angeboten bereit. Lange auf dem Markt ist etwa Angeline Anett Heilfort, die sich Kuscheltherapeutin nennt, und neben Kuschelworkshops, Kuschelpartys, Kuscheltherapie auch eine Ausbildung zur Kuscheltherapeutin anbietet.
gestern
24.06.2024
•vor 7 Std.
Weil Kuscheln gemeinhin, besonders wenn es zwischen verschiedenen Geschlechtern passiert, auch eine Anbahnung zum Sex ist, erwähnt die Kuscheltherapeutin Angeline oft die Wörter „achtsam“, „bedingungslos“, „Selbstverantwortung“ und „Grenzen“.........