Christiane Paul: „Das ist der Film, den wir jetzt alle brauchen“

Dies ist ein Open-Source-Beitrag. Der Berliner Verlag gibt allen Interessierten die Möglichkeit, Texte mit inhaltlicher Relevanz und professionellen Qualitätsstandards anzubieten.

Zuletzt hat Schauspielerin Christiane Paul vorwiegend im Ausland gedreht, doch im letzten Film vom Wolfgang Becker, der vor knapp einem Jahr gestorben ist, ist sie nun wieder in einer deutschen Produktion im Kino zu sehen: „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“. Wie sprachen mit ihr über eben den Film, Social Media und die verbindende Kraft des Kinos.

Frau Paul, Sie standen das erste Mal 1991 für „Deutschfieber“ vor der Kamera, das ist jetzt 34 Jahre her. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie das hören?

Das ist eine ganz schön lange Zeit. Im Alltag ist mir das nicht so bewusst, aber wenn man da so draufguckt, ist das schon verrückt – vor allem, weil viele Neue hinzugekommen und einige auch nicht mehr dabei sind. Insofern ist es schon schön, dass ich so lange durchgehalten habe. (lacht)

Wie ist das, wenn Sie mit neuen Kollegen spielen: Hat sich die Art und Weise verändert, wie junge Schauspieler sich Stoffen und Figuren nähern?

Das ist individuell sehr unterschiedlich. Aber es ist natürlich toll, mit jungen Kollegen zu arbeiten. Mit Leonie Benesch habe ich nun schon zum zweiten Mal gedreht, was sehr schön ist. Interessant ist, dass sich die Branche an sich in den letzten Jahren durch die Streamer total verändert hat, und das hat auch Auswirkungen auf die Menschen, die Filme machen. Auch hinsichtlich Publicity hat sich durch Social Media wahnsinnig viel getan – also hinsichtlich der Möglichkeiten, wo du sichtbar werden kannst. Wenn du das denn willst.

In welchen Bereichen merken Sie diese Veränderungen am meisten?

Zum einen ist der Markt, eben insbesondere durch die Streamer, sehr viel internationaler geworden. Ich habe zum Beispiel in den letzten Jahren viel international drehen können und wenig in Deutschland. Die Welt wächst durch die Streamer zusammen, Stoffe werden viel übergreifender erzählt und es gibt mehr Aufgeschlossenheit gegenüber Schauspielern aus anderen Ländern. Zum anderen höre ich aber insbesondere von jungen Kollegen, dass es mittlerweile auch Besetzungen nach Follower-Zahlen gibt, und das ist irgendwie vielleicht keine so gute Veränderung.

Wo es also weniger um schauspielerische Qualität, sondern um Reichweite geht?

Sicherlich nicht ausschließlich, aber Reichweite ist dann eben auch ein Kriterium. Früher gab es durch die Ermittlung von Zuschauerzahlen zwar auch schon Vergleichbares. Social Media spielt natürlich auch als Werbefläche heute eine wichtige Rolle, vor allem weil die alten Medien leider in dieser Hinsicht an Relevanz und Sichtbarkeit verloren haben.

Wie nutzen Sie Social Media?

Ich kann Social Media leider nicht wirklich und........

© Berliner Zeitung