Slatan Dudow und die erste Nacktszene im ostdeutschen Nachkriegsfilm

Eine junge Frau steigt grazil und selbstbewusst in einen See des Berliner Umlands. Nichts Besonderes also. Doch die Sequenz stammt aus einem Defa-Film des Jahres 1959. Der Körper des Mädchens ist trotz des Weichzeichners eindeutig nackt – eine Sensation! Diese mutmaßlich erste Nacktszene in einem ostdeutschen Nachkriegsfilm haben wir Slatan Dudow und seinem letzten in der DDR aufgeführten Film zu verdanken.

Völlig unerwartet warf der Regisseur mit der quietschbunten Jugend-Beziehungskomödie „Verwirrung der Liebe“ alle mit seinem Namen verbundenen Klischees über Bord. Statt Klassenkampf gab es nun Lebenslust inklusive Schlendrian und Partnertausch.

Was war mit dem einstigen Brecht-Mitarbeiter nur geschehen? Seit „Kuhle Wampe“ (1932)........

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