In Sachen frühes Kino ist Bonn noch immer Hauptstadt. Eben sind die dortigen Stummfilmtage zu Ende gegangen. Das in Vielfalt und Entdeckungsfreude mustergültige, alljährlich unter freiem Himmel stattfindende Festival setzt deutschlandweit Zeichen. Berlin führt, was die Pflege des Stummfilms betrifft, hingegen eher ein Schattendasein. So gibt es in zentraler Lage zwar ein 1929 eröffnetes, noch immer aktives, heute hoch subventioniertes Filmtheater. Dort laufen jedoch in Endlosschleife die immer gleichen Klassiker. Glaubt man diesem Spielplan, dann besteht das filmische Erbe der Zwischenkriegszeit lediglich aus vier bis fünf Titeln.
Dabei handelt es sich um eines der fruchtbarsten und innovativsten Kapitel der Kinematografie, in dem es noch jede Menge zu entdecken gibt. Immerhin nehmen die Deutsche Kinemathek, das Arsenal und auch das Filmmuseum Potsdam ihre Obhutspflicht wahr. Und: Es gibt bereits seit 14 Jahren die Ufa-Filmnächte! Jeweils im August laufen unter diesem Motto drei Programme mit oft frisch restaurierten und von aufwändig........