Peter Pewas, vor 120 Jahren als Walter Schulz in Berlin-Mitte als Sohn eines Schuhmachers geboren, gehört zu den wichtigsten Unbekannten des deutschen Films. Zwischen 1943 und 1956 konnte er nur drei Spielfilme realisieren. Er könnte leichthin als ein Gescheiterter eingestuft werden. In Wahrheit war er jemand, der sich in drei verschiedenen politischen Systemen Deutschlands künstlerisch treu blieb. Lieber verzichtete er auf Filmarbeit, als dass er sich ästhetisch oder politisch verbog.

1944 kollidierte er mit Goebbels’ Propaganda-Ministerium. Seinem Beziehungsdrama „Der verzauberte Tag“ wurde „Verächtlichmachung“ und „Kulturbolschewismus“ vorgeworfen. Zuvor hatte er noch in einem Interview unmissverständlich bekannt: „Ich will gegen jegliche Verflachung energisch ansteuern. Dieser Film soll nicht zerstreuen.“ Infolge dieser klaren Haltung wurde sein Film verboten, der Regisseur verlor seine Rückstellung vom Fronteinsatz und wurde eingezogen.

Im Mai 1946 gehörte er dann zu den Gründungsmitgliedern der auf........

© Berliner Zeitung