Auf den Spuren der Berliner Dialekte: Stadt, Sprache und Film
Dass bis ins 19. Jahrhundert hinein in Berlin noch Plattdeutsch gesprochen wurde, ist weitgehend vergessen. Stößt man zufällig auf solch mundartliche, durch Adolf Glaßbrenner etwa fixierte Zeugnisse, so lassen sich kaum Brücken zum heutigen Idiom schlagen. Inzwischen ist die berühmte „Berliner Schnauze“ mit ihrem schnoddrigen Sound des „Icke, dette, kieke mal“ selbst zum bedrohten Relikt geworden. Um leibhaftige „Icke-Berliner“ zu hören, muss man sich schon in die Randbezirke Berlins begeben, nach Köpenick oder Spandau oder gar ins Brandenburger Umland.
Genau dies hat der (aus Thüringen stammende) Filmemacher Gerald Backhaus für seine Dokumentation „Von Icke bis Platt – Wie in Berlin und Brandenburg ursprünglich gesprochen wird“ auf sich genommen. Sein unabhängig produzierter Film erweist sich als erhellender Exkurs über die Geschmeidigkeit von Sprache. Wir lernen: Unablässig stattfindende Metamorphosen des konkreten sozialen Umfelds spiegeln sich primär im gesprochenen Wort. Versuche der........
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