Der 1. FC Heidenheim zeigt verblüffend viele Parallelen zum 1. FC Union Berlin

Dank der Länderspielpause kann der 1. FC Heidenheim diesen Moment etwas länger genießen als manch Vorgänger. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ist dem Verein das gelungen, was in Holstein Kiel und dem FC Augsburg zwei andere aktuellen Klubs noch nie geschafft haben: der Sprung in die Tabellenspitze der 1. Fußball-Bundesliga. Nach Siegen gegen Aufsteiger FC St. Pauli, der zuletzt nach dem ersten Spieltag der Saison 1995/96 die Bundesliga anführte, und eben den FC Augsburg führen die Heidenheimer die höchste deutsche Spielklasse nach dem zweiten Spieltag an. Und sind damit Nachfolger des 1. FC Union Berlin, der in der Vorsaison nach zwei Siegen aus den ersten zwei Partien ebenfalls die Bundesliga anführte.

Bei genauerem Hinsehen ähnelt der erfolgreiche Weg dorthin doch sehr dem, den die Eisernen nach ihrem erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga ab der Saison 2019/20 hingelegt haben. Ähnlichkeiten beginnen schon mit dem Vereinsnamen: Mit diesem beanspruchen beide Vereine für sich, der erste Fußballclub ihrer jeweiligen Stadt zu sein. In beiden Stadion gibt es deutlich mehr Steh- als Sitzplätze, beides sind kleine und reine Fußballstadien, in denen die Zuschauer – bis zu 22.012 im Stadion An der Alten Försterei in Köpenick, 15.000 im Albstadion in Heidenheim – nah am Spielfeld sind.

Einer, der beide Stadien ganz genau kennt, ist Lennard Malloney. Der US-Amerikaner in Reihen der Heidenheimer hat von 2012 bis 2020 den Nachwuchs der Köpenicker durchlaufen und sich über den zwischenzeitlichen Umweg zu Borussia Dortmund, wo er seine erst zwei Bundesligaspiele absolvierte, in Heidenheim unter Frank Schmidt zum Bundesligafußballer entwickelt.

Schmidt als Trainer, ist das, was Urs Fischer für mehr als fünf Jahre beim 1. FC Union Berlin gewesen ist: die Konstante auf der Trainerbank und damit der Erfolgsgarant. Einziger Unterschied: Schmidt........

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