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Antilopen Gang: „Alles muss repariert werden“ – aber wo zur Hölle ist der Handwerkskasten?

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10.09.2024

Als waschechte Nihilisten sind die Antilopen der Feind aller „Traumtänzer und Schönmaler“, so auch der Titel eines Stücks der neuen Platte. Ihr Blick auf die Welt lässt nur einen Schluss zu: „Alles muss repariert werden.“ Genau so heißt auch das neue Album der Antilopen Gang, die sich aus den beiden Berliner Brüdern Danger Dan und Panik Panzer sowie dem in Düsseldorf lebenden Koljah zusammensetzt. 22 Songs umfasst das im Berliner Studio der Band aufgenommene Album, aufgeteilt in eine resignativ-rappige erste und eine eskapistisch-punkige zweite Hälfte.

Wobei auch dort, wo gerappt wird, Schlagzeug und Gitarre prominent zu vernehmen sind, Mitgröl-Erinnerungen an die legendäre DDR-Punkband Schleimkeim abgerufen werden und eine konsequente Verweigerungshaltung zelebriert wird. „Den Punkern zu Rap/ Den Rappern zu Punk“, fassen die Antilopen selbst ihr Zielgruppen-Dilemma zusammen, wobei an dieser Stelle klargestellt werden darf: Für jene, die zum Denken außerhalb von Genrekonventionen fähig sind, kann dieser Rap-Punk-Hybrid eine große musikalische und lyrische Wohltat sein.

Den wohl wichtigsten Song des Albums haben die Antilopen bereits im April dieses Jahres veröffentlicht. Er heißt „Oktober in Europa“ und ist eine Reaktion auf das Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 und dessen Auswirkungen auf Deutschland. Der Song beschreibt das beklemmende Gefühl der Machtlosigkeit angesichts des – insbesondere in Berlin – um sich greifenden antisemitischen........

© Berliner Zeitung


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