Horror- und Slasher-Film „Terrifier 3“: Wer guckt sich so etwas an?
Horrorfilm-Fans sind seltsam. Angst, Ekel, Grusel, Entsetzen: Sie suchen in ihren Lieblingsfilmen, die Emotionen, die die meisten Menschen als unangenehm empfinden. Das fällt vor allem bei einem Film wie „Terrifier 3“ ins Auge, der eine Menge schlimmer Dinge zeigt, die man seinem ärgsten Feind nicht wünscht. Ein sadistischer Clown und eine entstellte Frau an seiner Seite ziehen eine äußerst blutige Spur der Verwüstung durch eine vorweihnachtliche Kleinstadt, schlachten ganze Familien ab, sprengen Kinder in die Luft, massakrieren Liebespaare mit einer Kettensäge. Wer guckt sich so etwas an?
Den meisten Studien zufolge sind Horrorfilm-Fans keineswegs gewaltbereiter als der Rest der Gesellschaft. Und sie verfügen auch nicht über weniger Empathie oder moralische Werte. Ihr Trick besteht darin, Fiktion und Realität besonders gut trennen zu können. Die fiktive Gewalt ist eben nicht die echte, die Filme sind ein safe space, in dem man unangenehme Emotionen ausprobieren und daran sogar Freude entwickeln kann. So wie andere beim Achterbahnfahren.
In der Regel sehen Liebhaber des Genres ihre ersten Gruselfilme früh im Leben. Zu früh, womöglich. Wie andere auch reagieren sie mit Angst und Albträumen, wenn das junge Gehirn zwischen Realität und Virtualität noch nicht gut unterscheiden kann. Auch überfordern Inhalte, die zum Beispiel grausames Verhalten zeigen,........
© Berliner Zeitung
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