Berlin, ein maroder Gartenschuppen: Warum Kai Wegner in der Stadt so unbeliebt ist |
An der Warschauer Straße sitzt ein Mann mit blutender Platzwunde auf einer Bank. Niemand hilft ihm. Niemand wundert sich. Ein Bahnmitarbeiter mustert ihn kurz, entscheidet sich dann für die Berliner Disziplin des Desinteresses. „Wegen polizeilicher Ermittlungen kommt es zu Verzögerungen“, säuselt der Lautsprecher. In Berlin eine Höflichkeitsformel für Chaos, aber mit Ansage.
Genau darin liegt die Handschrift der Wegner-Regierung. Eine Stadt, die ihre Alarmknöpfe so oft drückt, dass sie keiner mehr hört. Ein Regierender Bürgermeister, laut Umfragen der unbeliebteste des Landes, der wirkt, als hätte er die Stadt nicht übernommen, sondern geerbt – und zwar mit dem gleichen Enthusiasmus, mit dem man einen maroden Gartenschuppen übernimmt. Sein Senat? 26 Prozent Zustimmung, ergab jüngst eine Umfrage.
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01.12.2025
Auf dem Weg Richtung Oberbaumbrücke steigt dieser unverwechselbare Duft von Wegners Berlin in die Nase – eine Mischung aus Frittenmief, vergammelten Lebensmitteln, die auf dem Gehweg ihr zweites Leben beginnen, und frisch sanierten Altbauten, deren Mieten so jenseits von Gut und Böse liegen, dass man sie eigentlich in Fantasiewährung angeben müsste.
Und irgendwo zwischen den Müllbergen und Maklerträumen erinnert man sich plötzlich an die Wahlversprechen der CDU-SPD-Koalition von 2023: sauberere Straßen, mehr Sicherheit, bezahlbarer Wohnraum. Sie tauchen im Kopf auf wie alte Werbeslogans – charmant versprochen, zuverlässig vergessen. Und während man weiterläuft, fragt man sich, ob vielleicht doch irgendwo jemand angefangen hat, sie umzusetzen. Der Geruch sagt nein.
Wegners Team, ein bunter Haufen aus ambitionierten Selbstdarstellern, Verwaltungsnostalgikern und SPD-Kollegen,........