In seinem lesenswerten Kommentar zu potentiellen Auswirkungen der ukrainischen Militäroperation in der russischen Region Kursk auf Wladimir Putins Führungsanspruch stellt Matthias Koch, Chefautor des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND), fest, dass Russlands starker Mann niemals so schwach wirkte. Schließlich sei der überraschende ukrainische Angriff für den russischen Staatschef „in jeder Hinsicht peinlich, weltpolitisch wie innenpolitisch“. Die weltweiten Gegner seines Regimes würden Aufwind zu spüren bekommen und die wenigen Verbündeten werden zunehmend nervös.
Anhand von fünf Thesen begründet Koch seine Ansicht. So habe sich Wladimir Putin sowohl als Militärstratege als auch als Geheimdienstmann blamiert. Das Bild des gütigen Herrschers leide und beim wichtigsten außenpolitischen Kreml-Verbündeten China wachse das Unbehagen. Insbesondere aber sei Putin gegenüber der russischen Gesellschaft wortbrüchig geworden und könne die Sicherheit nicht mehr gewährleisten.
Nord-Stream-Sprengung: Wie die „Tagesschau“ unkritisch die Sprache der deutschen Behörden übernimmt
18.08.2024
So anregend die Gedanken Mathias Kochs auch sein mögen, so beruht die darin zum Ausdruck gelangende Hoffnung auf eine zeitnahe, nachhaltige Schwächung des Putin’schen Regimes zu einem wesentlichen Teil auf Selbsttäuschung und Unverständnis der Funktionsweise russischer Gesellschaft. Denn schließlich weiß sich Wladimir Putin seit beinahe 25 Jahre und somit einem ganzen Vierteljahrhundert innenpolitisch ausgesucht zu blamieren; Letzteres ohne ernstzunehmende Folgen für seine Machtposition.
•vor 2 Std.
•gestern
•gestern
Am Beginn........