Ukraine-Krieg: Wladimir Putins Truppen beginnen wohl Donbas-Offensive

Während die Lage an der Charkiwer Front weitgehend stabil bleibt, scheint Russland im Donbas mit einer lang erwarteten großangelegten Offensivoperation begonnen zu haben. Das langsame Entfaltungstempo der Offensive sollte über ihren Bedrohungsgrad keinesfalls hinwegtäuschen.

Schließlich soll die Offensive bis zum Wintereinbruch das durch Misserfolge der Charkiw-Offensive eingebüßtes strategisches Kriegsmomentum zu Russlands Gunsten wenden.

Mit der anrollenden Offensive im Donbas erhöht Russland zusehends den Druck auf die ukrainischen Verteidigungskräfte. Dabei versuchen die Besatzungstruppen die unterirdischen Stollen und Betonrohrleitungen, die die Bergbaugebiete des Donbas durchziehen, gezielt zu nutzen. Auf diese Weise können die russischen Truppen die gut ausgebauten ukrainischen Verteidigungspositionen weiträumig umgehen beziehungsweise hinter die ukrainischen Stellungen gelangen und damit zum Rückzug zwingen.

Zusätzlich werden die Truppenvorstöße aus der Luft mit schweren Gleitbomben unterstützt. Nach treffender Ansicht von Oberst des Generalstabes Dr. Markus Reisner, eines führenden österreichischen Militärexperten, seien die Ukrainer gerade im Donbas in einen dreifachen Abwehrkampf verwickelt: unter der Erde, an der Oberfläche und in der Luft.

Solcherart konnten die russischen Truppen im Laufe der vergangenen Woche mehrere Erfolge verbuchen. Durch einen Vorstoß von Nowooleksandriwka bis zum östlichen Stadtrand der Stadt Wosdwyschenka sicherte Russland seinen Durchbruch bei Otscheretyne vor ukrainischen Angriffen ab und........

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