Drama für die Ukraine: Große Front-Probleme, viele Tote, wenig Hilfe

Die Lage für die ukrainischen Streitkräfte bleibt an mehreren Frontabschnitten dramatisch. Die russischen Truppen üben massiven Druck aus und versuchen, weiter in die Tiefe vorzurücken. Dabei bemüht sich Moskau, vor der in wenigen Wochen einbrechenden Schlammperiode, der sogenannten Rasputiza (für einige Wochen im Frühjahr und im Herbst werden unbefestigte Straßen im östlichen Europa durch Schneeschmelze beziehungsweise Herbstregenfälle aufgrund landschaftlicher Besonderheiten unpassierbar), eine möglichst günstige Ausgangslage für eine große Offensive im Winter zu erreichen. Die wesentliche Frage bleibt, ob es der Ukraine gelingen wird, ungeachtet aller Schwierigkeiten, einen operativen Durchbruch Russlands bis zu dieser erzwungenen Kampfpause zu verhindern.

Aktuell lassen sich fünf wesentliche Stoßrichtungen russischer Angriffe erkennen. Neben einer sich schrittweise entfaltenden Gegenoffensive in der Region Kursk gelang es den Streitkräften Russlands, nach längerer Zeit die ukrainischen Abwehrstellungen im Großraum Kupjansk in der Region Charkiw zu bedrängen und an zwei Stellen kleinere Durchbrüche zu erzielen.

Doch ungeachtet der für Moskau zweifelsohne äußerst schmachvollen Angriffsoperation der ukrainischen Streitkräfte in der Region Kursk bleibt der militärische Fokus Russlands unverändert auf der Donbas-Front. In der Region Donezk gelang es Moskau, seine Stellungen im Osten der taktisch wichtigen Stadt Toretsk........

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