Bericht: Im Sommer wurden Friedensgespräche zwischen Kiew und Moskau gestoppt

Einen spannenden Einblick in die aktuellen Planungen des Kremls erlaubt ein Exzerpt aus Hintergrundgesprächen mit kremlnahen Quellen des unabhängigen analytischen Mediums „Pojasnitel’naja sapiska“ [„Erläuternde Bemerkungen“; Übersetzung Alexander Dubowy] der ehemaligen BBC-Journalistin Farida Rustamowa vom 3. Oktober 2024.

Nach Informationen von Personen aus dem unmittelbaren Umfeld der einflussreichen Präsidialverwaltung Russlands schienen im Hochsommer 2024 Verhandlungsgespräche zwischen Kyjiw und Moskau sowie ein Ende der Kriegshandlungen „innerhalb von sechs Monaten bis zwölf Monaten“ möglich gewesen zu sein. Davon zeugte sowohl eine zunehmend milder werdende offizielle Rhetorik als auch der größte Häftlingsaustausch zwischen dem Westen und Russland seit dem Ende des Kalten Krieges.

Zudem erfolgten zwischen der ukrainischen und der russischen Militärführung Deeskalationsgespräche über gegenseitige Beschränkungen der Angriffe auf die Energieinfrastruktur. Gerade Letzteres wäre im Interesse beider Seiten gewesen, denn auch 15 bis 20 Prozent russischer Energieanlagen, in erster Linie Ölraffinerien, seien durch die ukrainischen Angriffe schwer beschädigt worden. Darüber hinaus hätten die ukrainischen und die russischen Unterhändler auch über weitere, deutlich umfassendere Deeskalationsschritte gesprochen, darunter auch über Einsatzverbote bestimmter Waffensysteme sowie Beschränkungen für Angriffe in größerer Entfernung von der Frontlinie.

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