Waaghof

Schwitzen im Gefängnis: Massnahmen hätten schneller ergriffen werden können

Die klimatische Situation im Basler Untersuchungsgefängnis Waaghof steht schon lange in der Kritik. Mit der Installation der neuen Lüftung wurde aus wirtschaftlichen Gründen zugewartet.

Die neuen Lüftungsaggregate entstehen auf dem Dach des Waaghofs.

Bild: bz

Dieser Sommer soll besonders heiss werden. Das prognostizieren Meteorologen. In einer Stadt wie Basel mit viel Beton und ortsweise wenig Grünem, ist es nicht immer einfach der Hitze zu entfliehen. Entsprechend lauthals werden Massnahmen zur Abkühlung gefordert.

Nicht nur nicht einfach, sondern geradezu unmöglich, wird die Flucht vor der Hitze für Menschen in Haft. Schon länger ist bekannt, dass die klimatische Situation im Basler Untersuchungsgefängnis Waaghof nicht tragbar ist. Insassen berichten von Temperaturen bis zu 40 Grad. Der Regierungsrat sprach im Jahr 2019 deshalb 4,5 Millionen Franken für die Sanierung der Lüftungsanlage.

Dass er reagierte, ist erfreulich. Ein Satz im neuen Jahresbericht der Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rats lässt allerdings aufhorchen. So seien die Lüftungsaggregate auf dem Dach aus wirtschaftlichen Gründen erst im Oktober 2022 – zeitgleich mit der Dachsanierung installiert worden. Als Folge werden alle Zellen erst im Juni 2024 angeschlossen sein. Heisst für die Betroffenen: Noch einen Sommer lang schwitzen.

Diese Verzögerung bei offensichtlichem Handlungsbedarf ist besonders störend, weil der Eindruck entstehen könnte, dass für Personen in U-Haft andere Massstäbe gelten würden. Oder wie es Christian von Wartburg, Präsident der Geschäftsprüfungskommission, ausdrückte: «Die U-Haft kann jeden von uns treffen.»

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Dieser Sommer soll besonders heiss werden. Das prognostizieren Meteorologen. In einer Stadt wie Basel mit viel Beton und ortsweise wenig Grünem, ist es nicht immer einfach der Hitze zu entfliehen. Entsprechend lauthals werden Massnahmen zur Abkühlung gefordert.

Nicht nur nicht einfach, sondern geradezu unmöglich, wird die Flucht vor der Hitze für Menschen in Haft. Schon länger ist bekannt, dass die klimatische Situation im Basler Untersuchungsgefängnis Waaghof nicht tragbar ist. Insassen berichten von Temperaturen bis zu 40 Grad. Der Regierungsrat sprach im Jahr 2019 deshalb 4,5 Millionen Franken für die Sanierung der Lüftungsanlage.

Dass er reagierte, ist erfreulich. Ein Satz im neuen Jahresbericht der Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rats lässt allerdings aufhorchen. So seien die Lüftungsaggregate auf dem Dach aus wirtschaftlichen Gründen erst im Oktober 2022 – zeitgleich mit der Dachsanierung installiert worden. Als Folge werden alle Zellen erst im Juni 2024 angeschlossen sein. Heisst für die Betroffenen: Noch einen Sommer lang schwitzen.

Diese Verzögerung bei offensichtlichem Handlungsbedarf ist besonders störend, weil der Eindruck entstehen könnte, dass für Personen in U-Haft andere Massstäbe gelten würden. Oder wie es Christian von Wartburg, Präsident der Geschäftsprüfungskommission, ausdrückte: «Die U-Haft kann jeden von uns treffen.»

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Schwitzen im Gefängnis: Massnahmen hätten schneller ergriffen werden können

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06.06.2023

Waaghof

Schwitzen im Gefängnis: Massnahmen hätten schneller ergriffen werden können

Die klimatische Situation im Basler Untersuchungsgefängnis Waaghof steht schon lange in der Kritik. Mit der Installation der neuen Lüftung wurde aus wirtschaftlichen Gründen zugewartet.

Die neuen Lüftungsaggregate entstehen auf dem Dach des Waaghofs.

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