Die Überwachung des internationalen Datenverkehrs, die sogenannte Kabelaufklärung, steht in der Kritik. Auch der Bund zapft die Datenströme an. Zum Glück macht er das.

Niemand wird gerne überwacht. Auf der Strasse nicht, in den eigenen vier Wänden nicht, am Handy nicht, am Computer nicht, nirgends. Nur ist es eben so, dass wir alle überall und immer überwacht werden, uns überwachen lassen.

Auch der Staat überwacht uns, massenhaft und flächendeckend. Kabelaufklärung nennt sich diese totale Überwachung des Datenverkehrs.

Das klingt nicht schön, aber wir müssen uns von gewissen romantischen Vorstellungen verabschieden. Die Fichen-Affäre, das war einmal. Sie war ein Nasenwasser im Vergleich zu dem, was wir uns heute gefallen lassen wollen und gefallen lassen müssen.

Es geht heute um sehr viel mehr. In der Anonymität und Masse der laufend verbesserten Kommunikationstechnologien treiben Mafiosi und Terroristen, Attentäter und Kinderschänder, Erpresser und Agenten von Schurkenstaaten immer hemmungsloser ihr Unwesen.

«Der Bund überwacht uns alle», schrieb die «Republik».

Zum Glück überwacht uns der Bund. Denn machen wir uns nichts vor. Es braucht heute leider eine flächendeckende, allerdings auch streng kontrollierte und inhaltlich klar fokussierte Überwachung. Durch eine vertrauenswürdige, demokratische Instanz. Diese Instanz kann nur der Bund sein. Denn der Bund, das sind wir alle.

QOSHE - Die Fichenaffäre, das war einmal - Henry Habegger
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Die Fichenaffäre, das war einmal

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11.01.2024

Die Überwachung des internationalen Datenverkehrs, die sogenannte Kabelaufklärung, steht in der Kritik. Auch der Bund zapft die Datenströme an. Zum Glück macht er das.

Niemand wird gerne überwacht. Auf der Strasse nicht, in den eigenen vier Wänden nicht, am Handy nicht, am Computer nicht, nirgends. Nur ist es eben so, dass wir alle überall und immer........

© Solothurner Zeitung


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