An Rhein und Ruhr. Dorothee Feller (CDU) legt schlechte Zahlen vor: Es fällt noch mehr Schule aus als vor Corona. Ein Plan dagegen ist nicht in Sicht.
Wären wir in der Schule, bekäme NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) ein höchstens mittelmäßiges Zeugnis. Das Thema ist aber viel zu ernst, als sich hier mit diesem abgedroschenen Bild darüber lustig machen zu können. Denn an den Schulen im Land fällt noch mehr Unterricht ersatzlos aus, als noch vor der Corona-Pandemie. Und das Beste, was der Schulministerin dazu einfällt, ist, sich dafür zu loben, dass man sich nicht davor scheut, die Probleme klar zu benennen, um ihnen wirksam zu begegnen. Entschuldigung, aber das Problem ist schon lange klar benannt: Es fällt einfach zu viel Unterricht aus!
Während sich die NRW-Schulministerin anfangs noch der Argumentation bedienen konnte, dass es wohl ein bisschen dauert, bis man das vorgefundene System auf Vordermann gebracht habe, fragen sich Eltern und Schüler knapp zwei Jahre nach Fellers Amtsantritt: Wie lange sollen wir denn noch warten? Alle bislang getroffenen Maßnahmen haben keine erkennbare Wirkung entfacht.
Als eine Erklärung für die gestiegenen „Freistunden“ die Grippewelle aus dem vergangenen Herbst anzuführen, die übermäßig viele Lehrerinn und Lehrer getroffen habe, wirft direkt eine Anschlussfrage auf: Warum hat man nicht längst die in der Corona-Pandemie gelernte Systematik des Distanzunterrichtes so entwickelt, dass kein oder weniger Unterricht mehr ausfallen muss, wenn Blitzeis, Grippewellen oder andere angebliche Naturkatastrophen das Land ereilen?
Bei Wissenslücken sollten sich die heutigen Schüler bei ihrem künftigen Arbeitgeber besser nicht damit rausreden, dass bei dem Thema leider gerade ein Sturm über NRW gefegt ist und man nicht zur Schule konnte.
Dass das Schulministerium wohl eines der schwierigsten Ressorts ist, das man als Landesministerin übernehmen kann, ist so. Bislang konnte Dorothee Feller dafür noch verhältnismäßig in Ruhe agieren. Angesichts der aktuellen Zahlen und des nach wie vor eklatanten Lehrkräftemangels wird sie aber bald Lösungen und Ergebnisse liefern müssen, wenn das so bleiben soll.
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