Frankfurt am Main. Hat‘s da heftig gescheppert und gekracht? Der Vorstand der Lufthansa wird in den nächsten Monaten gründlich umgebaut. Vier von sechs Führungskräften verlassen das Unternehmen. Solche Großrochaden werden in Großkonzernen in der Regel nur dann durchgezogen, wenn‘s richtig Ärger gibt.

Anders bei der Lufthansa, der es so gut wie schon lange nicht mehr geht. Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley und Vorstandschef Carsten Spohr haben sich zu einer konsequenten Runderneuerung der Konzernleitung in einem Rutsch entschlossen. Sie geben damit gleichzeitig das Signal für eine Neuorientierung. Das verdient Respekt!

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Zwei Vorstände, Harry Hohmeister und Detlef Kayser, müssen ohnehin gehen, sie sind nah an der für die Lufthansa üblichen Altersgrenze von 60 Jahren. Der viel gelobte Finanzchef Remco Steenbergen hat offenbar einen besser bezahlten Job gefunden.

Die glücklose Christina Foerster, verantwortlich für Customer Experience, muss gehen, weil Kundinnen und Kunden regelmäßig negative Erfahrungen machen. Ihr ist es nicht gelungen, überlastete Hotlines und andere Unannehmlichkeiten zu beseitigen.

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Die wichtigste Neubesetzung ist der derzeitige Chef der Tochter Swiss: Dieter Vranckx. Er hat dafür gesorgt, dass die Swiss noch am ehesten die selbst gesteckten Ansprüche des Konzerns bei der Servicequalität erfüllt. Vranckx ist zudem ein Manager mit viel Erfahrung im europäischen Ausland. Und genau dorthin steuert Spohr.

Der Heimatmarkt wird für die Kranichlinie immer uninteressanter. Anderswo wächst die Branche schneller. Inlandsflüge werden nicht mehr gern gesehen. Und Spohr regt sich regelmäßig über Schikanen und Bürokratie hierzulande auf: Die Deutsche Lufthansa sagt Deutschland zum Abschied leise „Servus“.

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Warum die Lufthansa Deutschland leise Servus sagt

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23.02.2024

Frankfurt am Main. Hat‘s da heftig gescheppert und gekracht? Der Vorstand der Lufthansa wird in den nächsten Monaten gründlich umgebaut. Vier von sechs Führungskräften verlassen das Unternehmen. Solche Großrochaden werden in Großkonzernen in der Regel nur dann durchgezogen, wenn‘s richtig Ärger gibt.

Anders bei der Lufthansa, der es so gut wie schon lange nicht mehr geht. Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley und Vorstandschef Carsten Spohr haben sich zu einer konsequenten Runderneuerung der........

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