Stand: 21.11.2023, 17:01 Uhr
Von: Ursula Rüssmann
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Nancy Faeser hat Recht, wenn sie von der muslimischen Gemeinde Einsatz gegen Antisemitismus fordert. Genauso wichtig ist aber der Schutz der Community selbst. Der Kommentar.
Der Zeitpunkt ist schwierig, aber gerade deshalb richtig: Wenn mitten in der durch den Nahostkrieg aufgeheizten Stimmung die Deutsche Islamkonferenz (DIK) Muslim:innen Gelegenheit gibt, Kontroversen auszutragen und Probleme anzusprechen, hat das Dialogformat allein dadurch schon eine Existenzberechtigung. Dass dabei verbal die Fetzen fliegen, vor allem zwischen den Muslim:innen, muss nicht befremden. Es bildet nur die Realität der muslimisch geprägten Bevölkerung ab, die viel diverser ist als öffentlich wahrgenommen. Und es zeigt das wachsende Selbstbewusstsein vieler islamischer Gruppen.
Diese positive Entwicklung anzuerkennen, ist gerade jetzt wichtig, wenn es darum geht, gegen Antisemitismus in Teilen der muslimischen Community vorzugehen. Ministerin Faeser hat bei der DIK zu Recht verlangt, gemäßigte Muslim:innen müssten auch nach innen lauter werden gegen antijüdischen Hass. Mindestens ebenso wichtig ist ihre Zusage, hilfesuchende Moscheen dabei mehr zu unterstützen.
Besonders wertvoll aber dürften Faesers klare Worte gegen die zunehmende, auch gewalttätige Muslimfeindlichkeit im Lande sein – und ihr Versprechen, dagegen mehr zu tun. Bleibt zu hoffen, dass das trotz knapper Kassen auch geschieht. Denn die Opfer von Menschenfeindlichkeit messen die Glaubwürdigkeit der Demokratie auch daran, ob sie sie schützt.
Der Hass trifft auch den Islam
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21.11.2023
Stand: 21.11.2023, 17:01 Uhr
Von: Ursula Rüssmann
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Nancy Faeser hat Recht, wenn sie von der muslimischen Gemeinde Einsatz gegen Antisemitismus fordert. Genauso wichtig ist aber der Schutz der Community selbst. Der Kommentar.
Der Zeitpunkt ist schwierig, aber gerade deshalb richtig: Wenn mitten in der durch den Nahostkrieg aufgeheizten........
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