Stand: 07.03.2024, 16:35 Uhr

Von: Frank-Thomas Wenzel

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Die Europäische Zentralbank verändert den Leitzins nicht, was Finanzprofis auf eine Zinssenkung im Juni wetten lässt, was ein Irrtum sein könnte.

Bei den Leitzinsen bewegt sich nichts, die Inflationsrate nähert sich dem EZB-Ziel von zwei Prozent. Viele Finanzprofis wetten jetzt darauf, dass es im Juni die ersten Zinssenkungen geben wird. Wenn sie sich da mal nicht täuschen.

Denn einerseits besteht eine Rückschlagsgefahr durch die relativ stark steigenden Löhne. Weitsichtige Finanzstrategen schauen auch schon in das Jahr 2025 und spielen den Fall durch, dass dann Donald Trump US-Präsident ist, der mit seiner Unberechenbarkeit zum Risiko für die globale Ökonomie werden kann. Etwa wenn er den Nahostkonflikt eskalieren lässt. Eine ähnliche Energiekrise mit explodierenden Preisen für Öl und Gas wie in den Jahren 2022/23 könnte die Folge sein, nebst einer wieder steigenden Inflation.

Fatal wäre, wenn demnächst die Zinsen erst gesenkt und dann wieder hochgefahren werden müssen. Genau genommen hat die EZB deshalb keine andere Wahl, als sich risikoscheu zu verhalten. Vielleicht sogar länger, als es notwendig ist. Damit steigt zugleich das Risiko, dass zu hohe Zinsen die wirtschaftliche Entwicklung in Europa abwürgen. Bericht S. 15

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Das Dilemma der EZB

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07.03.2024

Stand: 07.03.2024, 16:35 Uhr

Von: Frank-Thomas Wenzel

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Die Europäische Zentralbank verändert den Leitzins nicht, was Finanzprofis auf eine Zinssenkung im Juni wetten lässt, was ein Irrtum sein könnte.

Bei den Leitzinsen bewegt sich nichts, die Inflationsrate........

© Frankfurter Rundschau


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