Die Bundesregierung hat das Signal gesendet, und eine Vielzahl von Hauseigentümern hat es erhört. Für neu in Betrieb genommene Solaranlagen mit bis zu 30 Kilowattpeak Leistung müssen die Käufer seit Anfang vergangenen Jahres keine Umsatzsteuer mehr zahlen und kein Gewerbe mehr anmelden. Allein zwischen Rosbach und Butzbach, Nidda und Friedberg sind seit Januar 2023 gut 2000 Solaranlagen auf Dächern, an Balkonen und Wänden installiert worden.

Seit Ende 2017 hat sich die Zahl der Sonnenkraftwerke im Gebiet der Oberhessischen Versorgungsbetriebe AG, die den Großteil dieser Region unter anderem mit Strom versorgt, mehr als verdoppelt. Die neuesten Daten der Stadtwerke Bad Vilbel sprechen eine ebenso klare Sprache. Dort entspricht der jüngste Zubau an Sonnenkollektoren einem kräftigen Sprung nach oben. Das mag einerseits verwundern angesichts der ausgeprägten Flaute auf dem Markt für Neubauten.

Andererseits wirkt eben das geldwerte Signal aus Berlin. Wer sich seit 2023 Solarpaneele mit einer Gesamtleistung von rund zehn Kilowattpeak auf sein Dach schrauben ließ, hat einen mittleren vierstelligen Betrag gespart. Diese Leistung ist verbreitet, entspricht sie doch der Zahl an Sonnenkollektoren, die auf ein Einfamilienhaus oder eine Doppelhaushälfte gut passt.

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Nach gut zehn Jahren hat der Käufer, je nach Lage der Immobilie zum Sonnenlauf hin, die Kosten für solch eine Solaranlage wieder heraus. Mit den Einspeisevergütungen früherer Jahre mögen Besitzer von Sonnenkraftwerken noch mehr Geld verdient haben, aber es gibt außer dem finanziellen Anreiz noch einen: Wer sich eine Solaranlage anschafft, trägt zur Energiewende bei und kann sich am selbst erzeugten Strom erfreuen. Selbst an Tagen mit wenig Sonne reicht der Ertrag vom Dach locker für den Eigenverbrauch, an guten Tagen kommt das Zehnfache heraus. Doch Fachleute wissen: Um die gesetzlich genannten Ausbauziele zu erreichen, braucht es allein in der Wetterau Tausende weiterer Solaranlagen.

QOSHE - Umsatzsteuer sparen: Solar nicht nur für das gute Gewissen - Thorsten Winter
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Umsatzsteuer sparen: Solar nicht nur für das gute Gewissen

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18.02.2024

Die Bundesregierung hat das Signal gesendet, und eine Vielzahl von Hauseigentümern hat es erhört. Für neu in Betrieb genommene Solaranlagen mit bis zu 30 Kilowattpeak Leistung müssen die Käufer seit Anfang vergangenen Jahres keine Umsatzsteuer mehr zahlen und kein Gewerbe mehr anmelden. Allein zwischen Rosbach und Butzbach, Nidda und Friedberg sind seit Januar 2023 gut 2000 Solaranlagen auf Dächern, an Balkonen und Wänden installiert worden.

Seit Ende 2017 hat sich die Zahl der Sonnenkraftwerke........

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