Deutschland wird nun schon seit Wochen zum einig Demonstrationsland. Und das nicht nur in der Kundgebungs- und Protesthauptstadt Berlin oder Metropolen wie Hamburg und München. Auch in kleinen und mittelgroßen Städten gehen Menschen zu Tausenden auf Straßen und Marktplätze, nicht zu vergessen die von der AfD in weiten Teilen dominierte ostdeutsche Provinz:
Dort erfordert es mittlerweile besonderen Mut, um für das Grundgesetz und die demokratische Grundordnung einzutreten, um gegen Rechtsextremismus und die Ausgrenzung von Bürgern mit Migrationsgeschichte zu protestieren. Immerhin sind es am Wochenende auch wieder Tausende gewesen, die ihre Solidarität mit der von Russland und seinem Gewaltherrscher brutal überfallenen Ukraine bekundet haben.
Beschämend hingegen ist, wie wenige nicht jüdische Deutsche nach dem 7. Oktober gegen Antisemitismus, den Terror der Hamas und für das Existenzrecht Israels demonstriert haben.
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Was im Nachbarland Frankreich Alltag in der politischen Kultur und Auseinandersetzung ist, war in dieser Größenordnung hierzulande bisher die Ausnahme. Neue, abstoßende Formen der Protestkultur sind indes die Nötigung von Autofahrern durch festgeklebte Demonstranten, Barrikaden aus brennenden Reifen und Drohgesten, um Parteiveranstaltungen zu sprengen.
Der Rechtsstaat darf weder Klimaaktivisten noch Wut-Bauern diese Usurpation der Demonstrationsfreiheit durchgehen lassen.