Der sich dem Ende nähernde Ausbau des S-Bahn-Strecke von Frankfurt nach Bad Vilbel ist eine rundum gute Nachricht. Künftig wird die Reise zwischen Metropole und Wetterau nicht nur schneller, sondern vor allem zuverlässiger – sprich mit weniger Verspätungen – vonstattengehen. Außerdem gibt es in absehbarer Zeit eine zusätzliche Station in Frankfurt-Ginnheim, und sämtliche Stationen entlang der Strecke werden behindertengerecht modernisiert. Dass seit den ersten Überlegungen für einen Ausbau und der Freigabe der zwei auf vier Gleise verbreiterten Trasse fast 40 Jahre vergangen sind – geschenkt. Unter dem Strich ist die neue Wetteraustrecke ein Meilenstein auf dem Weg zur Verkehrswende in der Rhein-Main-Region.

Aber der Kampf für einen attraktiveren öffentlichen Nah- und Regionalverkehr hat gerade erst begonnen. Bus und Bahn müssen mehr Strecken bedienen, häufiger fahren, pünktlicher, sicherer und sauberer werden. Die dafür in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nötigen Milliardensummen werden Bund, Länder und Kommunen nur unter Schmerzen aufbringen können – wenn überhaupt. Nach aktuellem Stand fehlen allein für die Sanierung des vorhandenen Schienennetzes in Deutschland 25 Milliarden Euro.

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Wenn die Politik ihr selbst erklärtes Ziel einer Mobilitätswende ernst nimmt, muss sie deshalb Prioritäten setzen. Nicht zögern, sondern beschleunigen, nicht kleckern, sondern klotzen, muss das Motto beim ÖPNV-Ausbau lauten. Ließe sich hier nur noch der Status quo aufrechterhalten, würde das Erreichen der Klimaschutzziele in weite Ferne rücken. Doch es gibt Hoffnung. Die neue, von CDU und SPD gestellte hessische Regierung schreitet jedenfalls mit gutem Beispiel voran: Sie will für den öffentlichen Personennahverkehr mehr Landesmittel zur Verfügung stellen als je zuvor. Ein deutliches, aber auch ein dringend notwendiges Zeichen.