Das Zauberwort bei Wahlen in Großbritannien lautet „Swing“, also der Wandel im Wählerverhalten im Vergleich zum vorherigen Urnengang. Dieser „Swing“ ist nun bei einer von zwei Nachwahlen so hoch zuungunsten der Konservativen ausgefallen wie erst einmal seit 1945. Das macht das Ausmaß des Desasters für die Partei von Premierminister Rishi Sunak deutlich.

Die Labour Party, die gerade mit innerparteilichen Problemen – Stichwort Antisemitismus – zu kämpfen hat, hat beide Wahlen klar gewonnen. Die Wahrscheinlichkeit eines Regierungswechsels im Herbst ist damit noch einmal gewachsen.

Das liegt aber nicht nur an der Stärke der wichtigsten Oppositionspartei. Die Partei der Brexit-Ultras, Reform UK, hat sich vielmehr auf die Fahnen geschrieben, die Konservativen durch Spaltung der Wählerbasis in die Knie zu zwingen. Dieses allein auf Zerstörung ausgelegte „Programm“ meinte Sunak, als er als Reaktion auf die Niederlagen sagte, jede Stimme für Reform UK sei eine Stimme für Labour-Anführer Keir Starmer.

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Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen, obwohl in dem Wahlkreis mit dem größten „Swing“ auch die Stimmen für den Reform-UK-Kandidaten nicht ausgereicht hätten, dem Bewerber der Konservativen zum Sieg zu verhelfen. Völlig klar ist, dass die Wähler mit einer Angstkampagne nicht davon zu überzeugen sein werden, Labour nicht zu wählen.

QOSHE - Sunaks einsamer Kampf gegen die Zerstörer - Peter Sturm
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Sunaks einsamer Kampf gegen die Zerstörer

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17.02.2024

Das Zauberwort bei Wahlen in Großbritannien lautet „Swing“, also der Wandel im Wählerverhalten im Vergleich zum vorherigen Urnengang. Dieser „Swing“ ist nun bei einer von zwei Nachwahlen so hoch zuungunsten der Konservativen ausgefallen wie erst einmal seit 1945. Das macht das Ausmaß des Desasters für die Partei von Premierminister Rishi Sunak deutlich.

Die Labour Party, die........

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