In der Erklärung, die etwa 50 westliche Staaten verabschiedet haben, kommt einerseits der Wert der Vereinten Nationen, andererseits deren Ohnmacht zum Ausdruck. Wenn die USA und ihre Verbündeten die Lieferung ballistischer Raketen durch Nordkorea an Russland und deren Einsatz gegen die Ukraine verurteilen, stehen sie auf juristisch sicherem Boden.
Pjöngjang verstößt gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, denen auch Russland zugestimmt hat. Da aber Kim Jong-un und mittlerweile auch Wladimir Putin alle Brücken zum Völkerrecht abgebrochen haben, bleibt der Eindruck eines kraftlosen Appells im Angesicht brutaler Gewalt.
Die Politik der westlichen Staaten gegenüber der Ukraine muss darauf gerichtet sein, deren Abwehrfähigkeiten zu verbessern. Der Fall Nordkorea ist komplizierter. Kim Jong-un rüstet und rüstet. Und es ist nicht zu sehen, dass das Land unter der Last der Kosten in die Knie ginge. Die immer aggressiver werdenden Töne aus Pjöngjang sind vermutlich auf die sowohl in Südkorea als auch in den USA anstehenden Wahlen gemünzt.
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Aber was könnte der Diktator erreichen? Selbst Donald Trump dürfte nach seinen Gipfelerfahrungen mit Kim gemerkt haben, dass mit diesem kein Abkommen zu erreichen ist, weil der Nordkoreaner niemandem traut. Somit bleiben nur Abschreckung, wie sie Südkorea propagiert, und die Hoffnung, dass diese wirkt.