Verrechnet sich Putin, wenn er denkt, dass die deutsche Unterstützung für die Ukraine schwächer werde? Wenn er am Mittwoch dem Kanzler im Bundestag zugehört hat, dann durfte er darauf eigentlich nicht hoffen. Scholz machte deutlich, worum es auf absehbare Zeit gehen wird: Mehr Waffenlieferungen an die Ukraine seien das Gebot der Stunde.
Aber erst vorige Woche konnte Putin am selben Ort den SPD-Fraktionsvorsitzenden vom „Einfrieren“ des Krieges reden hören. Dagegen ist, da hat Strack-Zimmermann recht, die Taurus-Groteske, die die Ampel seit Wochen aufführt, eine Petitesse.
Soweit bekannt ist, sind Scholz und Mützenich noch in derselben Partei. Auch der Verteidigungsminister, der gerade erst ein neues Hilfspaket für die Ukraine verkündet hat, soll ihr angehören.
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Wenn in der Kanzlerpartei, die noch dazu von einer liebedienerischen Vergangenheit zu Russland belastet ist, solche Differenzen auftreten, dann wird man nicht nur in Moskau die geopolitische Rechenmaschine anwerfen: Solange aus Amerika keine neue Hilfe kommt, ist Deutschland der wichtigste Verbündete der Ukraine; die anderen Europäer tun einfach zu wenig.
In diesem Deutschland hat die AfD immer noch großen Zuspruch, Wagenknecht ist im Aufwind, und in der SPD regt sich wieder die Friedensforschung. Russland sei nicht so stark, wie man denke, sagt Scholz. Muss es auch gar nicht sein bei solchen Widersachern.