Gerade hat CVC in Frankfurt seine Parfümkette Douglas an die Börse gebracht, jetzt strebt der Finanzinvestor selbst aufs Parkett: in Amsterdam, wie das schon in den vorherigen Anläufen geplant war. Der aus dem angelsächsischen Raum gesteuerte Investor sitzt offiziell in Luxemburg und unterstreicht nach eigenen Angaben mit der Wahl des Börsenplatzes seine europäische Präsenz. Für London ist das ein Schlag. Die zum Verbund Euronext gehörende Amsterdamer Börse wirbt unter anderem mit dem attraktiven Standort Niederlande und hat nach eigener Darstellung vom Brexit profitiert. Ein erster Erfolg war vor drei Jahren der polnische Schließfachanbieter Inpost, der sich für Amsterdam entschied und das mit dessen neuer Vorzugsstellung auf Kosten Londons begründete. Indes kann sich auch Amsterdam dem Trend zum Delisting, also dem Abschied von der Börse, nicht entziehen: Zuletzt wurden der heimische Fahrradhersteller Accell und der Wasserbaukonzern Boskalis von Finanzinvestoren aufgekauft. Der Börsenbetreiber argumentiert, es sinke nur die Zahl der notierten Unternehmen, ihr addierter Marktwert lege zu. CVC wird Investoren hoffentlich mehr Freude bereiten als mit Douglas, dessen Papier unter Ausgabekurs notiert. Zwischen London und Amsterdam geht das Rennen weiter: Die inzwischen rein britische Unilever trennt ihre Eissparte mit niederländischem Sitz ab, nach offizieller Darstellung wahrscheinlich per Börsengang. Die Ortswahl lässt man offen.

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QOSHE - Amsterdam im Trend - Klaus Max Smolka
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Amsterdam im Trend

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17.04.2024

Gerade hat CVC in Frankfurt seine Parfümkette Douglas an die Börse gebracht, jetzt strebt der Finanzinvestor selbst aufs Parkett: in Amsterdam, wie das schon in den vorherigen Anläufen geplant war. Der aus dem angelsächsischen Raum gesteuerte Investor sitzt offiziell in Luxemburg und unterstreicht nach eigenen Angaben mit der Wahl des Börsenplatzes seine europäische Präsenz. Für........

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