In diesem Jahr jährt sich zum zehnten Mal der Huthi-Marsch auf Sanaa, Vorbote des Bürgerkriegs im Jemen und der von Riad geführten Militärmission gegen die von Iran unterstützten Rebellen. Doch erst jetzt ist es zum ersten direkten Feuergefecht zwischen Huthi und den amerikanischen Streitkräften gekommen: Drei Boote hat die US-Marine versenkt, um einen Angriff auf einen Frachter zu unterbinden.

Washington beteuert glaubwürdig, kein Interesse an einem Krieg gegen die Huthi zu haben; das Scheitern der Saudis ist ihnen Warnung genug. Die Frage ist, ob er zu vermeiden ist. Im Windschatten des Hamas-Überfalls auf Israel weiten die kraftstrotzenden Huthi ihre Kampfzone aus.

Eine Eskalation wäre nicht zwangsläufig die Folge einer strategischen Entscheidung Irans.

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Teheran liefert den Huthi zwar offenbar Koordinaten für ihre Attacken auf Handelsschiffe. Marionetten des Ajatollahs sind sie deshalb nicht. Je mehr sie den Westen herausfordern, desto größer wird ihr Ansehen auf mancher „arabischen Straße“.

Deutschland kann das nicht kaltlassen. Das jüngste Gefecht erinnert aber daran, dass nicht nur Rechtsfragen zu erörtern sind, wenn die Bundesregierung den Bundestag um ein Mandat für eine Beteiligung an der internationalen Mission im Roten Meer bitten will. Schiere Präsenz reicht zur Abschreckung der hochgerüsteten Huthi offenbar nicht aus. Verteidigungsminister Pistorius muss schnell klären, wie kriegstüchtig die Deutsche Marine ist.

QOSHE - Krieg im Roten Meer - Andreas Ross
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Krieg im Roten Meer

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01.01.2024

In diesem Jahr jährt sich zum zehnten Mal der Huthi-Marsch auf Sanaa, Vorbote des Bürgerkriegs im Jemen und der von Riad geführten Militärmission gegen die von Iran unterstützten Rebellen. Doch erst jetzt ist es zum ersten direkten Feuergefecht zwischen Huthi und den amerikanischen Streitkräften gekommen: Drei Boote hat die US-Marine versenkt, um einen Angriff auf einen Frachter zu unterbinden.

Washington beteuert........

© Frankfurter Allgemeine


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