Gute Trainer setzen zur richtigen Zeit gezielt Inputs und Stimuli, damit Spieler Antrieb haben und Ziele erreichen. Die besten Trainer wählen diesen Schritt auch für sich selbst: sie nennen wie Jürgen Klopp ihr Ablaufdatum selbst, einen damit jeden im Verein für die finale Mission. Und gehen dann, weil sie es wollen.

Die Meldung stieß die Fußballwelt vor den Kopf: Jürgen Klopp erklärte am Freitag, dass er den FC Liverpool mit Saisonende verlassen wird. Der deutsche Fußballtrainer, 56, hat seit 2015 an der Anfield Road das Sagen und hat seitdem dort eigentlich alles auf den Kopf gestellt. Er gewann mit den „Reds“ 2019 die Champions League, führte Liverpool 2020 zum ersten Premier-League-Titel seit 30 Jahren, gewann 2022 Cup und Ligacup. Klopp und „The Kop“, wie man die legendären Fantribüne nennt, das passte zusammen. Weil der Deutsche Erfolg hatte, Stars wie Mo Salah nach Liverpool holte, nahbar schien, Charakter zeigte. Er war „The Normal One“, wie er sich einst bei seiner Präsentation nannte als Gegenstück vom extravaganten José Mourinho.

Der Deutsche machte Liverpool wieder zu dem, was der Klub einmal war und jahrzehntelang vermisste trotz unfassbarer Ausgaben und grandioser Spieler wie Steven Gerrard oder Luis Suarez: eine Gewinnermannschaft. Offensive, Spiel über die Flanken, hohes Pressing, Tempo-Fußball. Und, weil er es für richtig hielt: jeder Spieler sollte jeden Mitarbeiter des Klubs kennen. Also arrangierte er zum Einstand eine kollektive Vorstellungsrunde.

QOSHE - Vor Jürgen Klopp muss man den Hut ziehen - Markku Datler
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Vor Jürgen Klopp muss man den Hut ziehen

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26.01.2024

Gute Trainer setzen zur richtigen Zeit gezielt Inputs und Stimuli, damit Spieler Antrieb haben und Ziele erreichen. Die besten Trainer wählen diesen Schritt auch für sich selbst: sie nennen wie Jürgen Klopp ihr Ablaufdatum selbst, einen damit jeden im Verein für die finale Mission. Und gehen dann, weil sie es wollen.

Die Meldung stieß die Fußballwelt vor den Kopf: Jürgen........

© Die Presse


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