Chiles junger Präsident Gabriel Boric.

© Quelle: IMAGO/Aton Chile

Schon das zweite Mal scheitert in Chile eine umfassende Verfassungsreform. Nach einem ersten sehr linken Entwurf bekam nun auch eine konservative Verfassung keine Mehrheit. Für Gabriel Boric, den jungen linksgerichteten Präsidenten könnte das trotzdem eine Chance sein, kommentiert Tobias Käufer.

Erst scheiterte die Linke in Chile, nun gab es für die rechten Parteien eine klare Abfuhr. Auch der zweite Versuch, die in Teilen aus der Zeit der Diktatur rechtsextremen Generals Augusto Pinochet (1973 – 1990) stammenden Verfassung durch einen neuen Verfassungsentwurf zu ersetzen, scheiterte am chilenischen Wahlvolk. Sagte beim ersten Versuch vor einem Jahr rund 62 Prozent der Bevölkerung Nein zu einem überwiegend von linken Kräften ausgearbeiteten Text, waren es diesmal gut 55 Prozent, denen der diesmal überwiegend von rechten Parteien entworfenen Grundgesetzes zu rechts war. Für Kritik sorgte unter anderem eine verschärfte Abtreibungsregelung, die Abschiebung von illegal ins Land gekommenen Ausländern und ein Streikverbot für Beamte.

Für den jungen linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric (37), dessen Zustimmungsraten in den ersten nun fast zwei Jahren seiner Amtszeit bisweilen verheerend waren, ist das nun eine große Chance. Er galt nach der Ablehnung der ersten überwiegend linksgerichteten Verfassung als der große Verlierer, nun musste auch sein Gegenspieler, der rechtskonservative Jose Antonio Kast (57), erkennen, dass es für eine ideologisch dominierte Verfassung in Chile keine Mehrheit gibt.

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Boric ging deswegen am Abend klugerweise auf beide Lager zu und versuchte eine Brücke zu bauen. Es sei an der Zeit, das Ergebnis derjenigen anzuerkennen, die mit „Nein“ gestimmt haben, ohne jedoch zu vergessen, dass ein großer Teil der Wähler für „Ja“ gestimmt habe. Er muss es nun schaffen, beide Lager irgendwie miteinander zu versöhnen. Da beide eine herbe Niederlage zu verkraften haben, scheint dies nicht mehr aussichtslos zu sein. Vielleicht hat Boric damit seine Hauptaufgabe für den zweiten Teil seiner bislang eher glücklos verlaufenen Amtszeit gefunden.

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Gabriel Boric in Chile: Eine historische Chance für einen jungen Präsidenten

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18.12.2023

Chiles junger Präsident Gabriel Boric.

© Quelle: IMAGO/Aton Chile

Schon das zweite Mal scheitert in Chile eine umfassende Verfassungsreform. Nach einem ersten sehr linken Entwurf bekam nun auch eine konservative Verfassung keine Mehrheit. Für Gabriel Boric, den jungen linksgerichteten Präsidenten könnte das trotzdem eine Chance sein, kommentiert Tobias Käufer.

Erst scheiterte die Linke in Chile, nun gab es für die rechten Parteien eine klare Abfuhr. Auch der zweite Versuch, die in Teilen aus der Zeit der Diktatur rechtsextremen Generals Augusto Pinochet (1973 – 1990) stammenden Verfassung durch einen neuen Verfassungsentwurf zu ersetzen, scheiterte am chilenischen Wahlvolk. Sagte beim ersten Versuch vor einem Jahr rund 62 Prozent der Bevölkerung Nein zu einem überwiegend von linken Kräften ausgearbeiteten Text, waren es diesmal gut 55 Prozent, denen der diesmal überwiegend von rechten Parteien entworfenen Grundgesetzes zu rechts war. Für Kritik sorgte unter anderem eine verschärfte Abtreibungsregelung, die Abschiebung von illegal ins Land gekommenen Ausländern und ein Streikverbot für Beamte.

Für den jungen linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric (37), dessen Zustimmungsraten in den ersten nun fast zwei Jahren seiner Amtszeit bisweilen verheerend waren, ist das nun eine........

© Die Harke


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