Der älteste Passagierdampfer der Stadt, „Kaiser Friedrich“, ist am Sonnabend zu seiner „elektrischen Jungfernfahrt“ durch Berlin gestartet – mit einer schmissigen „Berliner Luft“ verabschiedet vom Berliner Salonorchester im Historischen Hafen an der Fischerinsel in Mitte.

Gebaut wurde das etwa 30 Meter lange Fahrgastschiff 1886 in einer Werft bei Stettin. Man benannte es nach dem Hohenzollern-Kaiser Friedrich III., der 1888 nach nur 99 Tagen Herrschaft starb. Das Schiff kann etwa 150 Fahrgäste aufnehmen. Fast 80 Jahre lang war es auf Berliner Gewässern unterwegs, wobei es zum Kriegsende als eine Art schwimmender Linienbus der BVG diente. 1967 wurde es stillgelegt, später als Wohn- und Büroschiff genutzt.

1986 ging es in den Bestand des Deutschen Technikmuseums über. In den 1990er-Jahren wurde es gründlich restauriert, von Kohle auf Diesel umgerüstet und für historische Stadtrundfahrten durch Berlin genutzt. Doch der Diesel-Betrieb war zu teuer und unökologisch. Ab 2012 lag das Schiff an der Schleuseninsel im Tiergarten und verfiel nach und nach.

2022 wurde die „Kaiser Friedrich“ von Julius Dahmen, dem die Reederei Berliner Welle gehört, und seinem Geschäftspartner Volker Marhold gekauft. In der Werft Genthin in Sachsen-Anhalt erhielt das Schiff einen Elektroantrieb des Unternehmens Torqeedo. Außerdem wurde es gründlich renoviert. Künftig soll der Dampfer, der nun nicht mehr dampft, wieder im Linienbetrieb auf den Berliner Gewässern unterwegs sein.

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QOSHE - „Kaiser Friedrich“ wieder auf Tour: Ältester Berliner Dampfer jetzt elektrisch - Torsten Harmsen
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„Kaiser Friedrich“ wieder auf Tour: Ältester Berliner Dampfer jetzt elektrisch

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05.05.2024

Der älteste Passagierdampfer der Stadt, „Kaiser Friedrich“, ist am Sonnabend zu seiner „elektrischen Jungfernfahrt“ durch Berlin gestartet – mit einer schmissigen „Berliner Luft“ verabschiedet vom Berliner Salonorchester im Historischen Hafen an der Fischerinsel in Mitte.

Gebaut wurde das etwa 30 Meter lange Fahrgastschiff 1886 in einer Werft bei Stettin. Man benannte es nach dem........

© Berliner Zeitung


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