Nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände des früheren Flughafens Tegel hat die Berliner Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung aufgenommen. Die Ursache für das Feuer sei aber noch unklar, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwochmorgen. Nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei könne jedoch „eine Einwirkung von außen auf die Halle ausgeschlossen“ werden.

Am Dienstagmittag war eine der Zelthallen in Brand geraten, rund hundert Einsatzkräfte der Feuerwehr rückten aus, nachdem Sicherheitsmitarbeiter gegen 13.45 Uhr das Feuer in einer Leichtbauhalle bemerkt hatten. Die Halle mit einer Fläche von 1000 Quadratmetern dient als Schlafbereich für die Bewohnerinnen und Bewohner. Sie brannte vollständig ab, wie die Berliner Polizei am Mittwoch mitteilte.

Mehrere Hundert Menschen konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht und ein Übergreifen auf benachbarte Unterkünfte verhindert werden. Dem Betreiber zufolge konnten alle Bewohner, darunter Kinder, die brennende Halle rechtzeitig verlassen. Verletzt wurde laut Polizei niemand. Insgesamt neun Personen wurden jedoch durch Rettungskräfte vorsorglich medizinisch in Augenschein genommen. Auch Tiere waren demnach in der Halle und konnten in Sicherheit gebracht werden.

Eine alternative Unterbringung der betroffenen Menschen auf dem Gelände wurde nach Angaben des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten sichergestellt. Die Nachlöscharbeiten sind inzwischen abgeschlossen, wie ein Feuerwehrsprecher am Mittwochmorgen sagte.

Das Ankunftszentrum für Migrantinnen und Migranten in Tegel gehört bundesweit wohl zu den größten. In den Massenunterkünften sollen die Schutzsuchenden nur vorübergehend bleiben, manche von ihnen hängen dort aber über Monate fest. Ursprünglich war die Einrichtung ausschließlich als Ankunftszentrum für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gedacht.

09.03.2024

11.03.2024

•vor 4 Std.

gestern

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Die Zustände in der Sammelunterkunft in Tegel werden seit Monaten als dramatisch beschrieben. Es gibt dort riesige Hallen mit engen Boxen und Zelten, von denen drei gebrannt haben sollen. Bewohner beschreiben, dass in den Unterkünften pro Abteil fünf Etagenbetten stehen. Es gebe Vorhänge statt Türen, Privatsphäre daher kaum. Manche Bewohner bleiben bis zu anderthalb Jahre.

Flüchtlinge berichten auch, dass es mittlerweile auch Mäuse und Ratten auf dem Areal gebe. Dies hänge auch damit zusammen, dass zum Teil ältere Kriegsflüchtlinge ihr Mittagessen mit in die Boxen nähmen, es dort versteckten und es dann schimmele.

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Feuer in Flüchtlingsunterkunft Tegel: Brandursache gibt Polizei Rätsel auf

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13.03.2024

Nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände des früheren Flughafens Tegel hat die Berliner Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung aufgenommen. Die Ursache für das Feuer sei aber noch unklar, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwochmorgen. Nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei könne jedoch „eine Einwirkung von außen auf die Halle ausgeschlossen“ werden.

Am Dienstagmittag war eine der Zelthallen in Brand geraten, rund hundert Einsatzkräfte der Feuerwehr rückten aus, nachdem Sicherheitsmitarbeiter gegen 13.45 Uhr das Feuer in einer Leichtbauhalle bemerkt hatten. Die Halle mit einer Fläche von 1000 Quadratmetern dient als Schlafbereich für........

© Berliner Zeitung


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